Die Europäische Kommission ruft Fachleute aus dem Finanzdienstleistungsbereich dazu auf, sich zur möglichen Einführung eines digitalen Euro zu äußern.
In einer Mitteilung vom Dienstag erklärte die Generaldirektion für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion der Europäischen Kommission, sie würde eine Bewertung der digitalen Zentralbankwährung auf der Grundlage der erwarteten Auswirkungen auf Finanzdienstleister, Privatkunden und Handelskammern vorbereiten. Die Kommission will sich mit Fachleuten aus der Branche zu Fragen rund um den digitalen Euro beraten. Unter anderem wird es hierbei um internationale Zahlungen, Datenschutz, die Auswirkungen auf den Finanzsektor und die Finanzstabilität, Anwendungsfälle neben Barzahlungen sowie die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gehen.
"Damit ein digitaler Euro parallel mit Euro-Banknoten und -Münzen als einheitliche Währung verwendet werden kann, wäre eine Verordnung des Mitgesetzgebers auf Vorschlag der Kommission erforderlich", wie es in dem Konsultationsdokument heißt. "Außerdem könnten zusätzliche Anpassungen des aktuellen EU-Rechtsrahmens an den digitalen Euro und möglicherweise auch an digitale Währungen, die von Zentralbanken von Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums ausgegeben werden, nötig sein."
We just launched a consultation on the digital euro – a digitalised form of central bank money available to all as a complement to cash.
— European Commission (@EU_Commission) April 5, 2022
What are your expectations for a #DigitalEuro? #EUHaveYourSay by 14 June!
Die Konsultation zum digitalen Euro ist eine Ergänzung zu der Konsultation der Europäischen Zentralbank. Diese hat vor kurzem die Ergebnisse der Fokusgruppen veröffentlicht, die im September 2021 in Auftrag gegeben wurden. Aus den Rückmeldungen der Öffentlichkeit und der Händler ging hervor, dass die potenzielle Einführung eines digitalen Euro online und in physischen Geschäften von Anwendungsfällen profitieren könnte. Die Europäische Kommission wird bis zum 14. Juni Kommentare entgegennehmen.
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Mairead McGuinness, die Finanzchefin der Europäischen Kommission, sagte im Februar, es sollen irgendwann im Jahr 2023 Gesetzesvorschläge für einen digitalen Euro vorgelegt werden. Die Europäische Zentralbank hat sich mit der Entwicklung eines digitalen Euro befasst, weil das Interesse an Digital Zentralbankwährungen weltweit wächst. Eine Konsultation der EZB von Oktober 2020 bis Januar 2021 hat ergeben, dass ein digitaler Euro die Zinssätze senken, Transaktionsprozesse beschleunigen und die Verwendung von Bargeld reduzieren könnte.
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