Der erfolgreiche Boxer Floyd Mayweather und der berühmte Musikproduzent DJ Khaled wurden jeweils von einer Anklage freigesprochen, die von Anlegern eingereicht wurde, die Opfer eines betrügerischen Initial Coin Offerings (ICO) geworden sind. Dies geht aus Gerichtsdokumenten vom 13. Mai hervor.

Die beiden Promis hatten zuvor das entsprechende ICO der Firma Centra Tech beworben, allerdings hat das Gericht nun entschieden, dass die Anklage nicht ausreichend nachweisen konnte, dass die Werbeversprechen der Beklagten ausschlaggebend für die Investitionen der Anleger waren.

In den Gerichtsdokumenten wird dahingehend auf einen Twitter-Eintrag verwiesen, in dem Mayweather ein Bild veröffentlicht hat, auf dem er eine Bankkarte des besagten Unternehmens in der Hand hält. Die dazugehörige Unterschrift des Bildes lautet:

„Ich gebe Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen in Beverly Hills aus…“

Des Weiteren hatte der Boxer vor dem Start des ICOs eine seine Fans appelliert, dass diese sich die Tokens von Centra Tech sichern sollten, „ehe sie ausverkauft sind“. Er selbst hätte sich die Tokens schon zugelegt.

Richter Robert Scola ist nichtsdestotrotz zu der Entscheidung gekommen, dass die Kläger nicht eindeutig nachweisen konnten, dass die Twitter-Meldungen von Mayweather ausschlaggebend für ihre Investition waren. Vielmehr unterstreicht der Richter, dass zwei der klagenden Personen ihre CTR Tokens schon gekauft hatten, bevor Mayweather überhaupt in die Werbekampagne involviert war.

Auch DJ Khaled, der das Krypto-Projekt auf Instagram angepriesen hatte, wurde auf Basis einer ähnlichen Schlussfolgerung freigesprochen.

Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hatte den beiden Promis im vergangenen November wiederum vorgeworfen, dass sie unrechtmäßig für das ICO geworben hätten. Demnach hätte Mayweather eine Vergütung in Höhe von 100.000 US-Dollar nicht ordnungsgemäß angegeben, während Khaled einen Betrag von 50.000 US-Dollar verschwiegen hatte, die Gelder waren jeweils von Centra Tech geflossen.  

Im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung, die aber kein Schuldeingeständnis der beiden prominenten Personen ist, wurde Mayweather zu einer Strafzahlung von 600.000 US-Dollar verordnet, wohingegen DJ Khaled lediglich 150.000 US-Dollar als Strafe begleichen musste.

Die SEC hat die Öffentlichkeit wiederholt vor ICOs gewarnt, die mit bekannten Gesichtern werben. Wenn Promis eine entsprechende Vergütung nicht ordnungsgemäß angeben, könnte es sich sehr wohl um ein illegales Krypto-Projekt handeln.

Im April 2018 hatte die SEC drei Gründer von Centra Tech wegen Betrug festgenommen und angeklagt. Der Vorwurf stand im Zusammenhang mit dem genannten ICO und hatte einen Streit von mehr als 25 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor behauptet, dass die geplante Krypto-Bankkarte von Visa und Mastercard unterstützt wird, später stellte sich allerdings heraus, dass es gar keine entsprechende Vereinbarung mit den großen Kreditkartenanbietern gegeben hatte. Das Startup hätte mit seinen Marketingmaßnahmen also bewusst betrügerisch agiert.