Kelly Loeffler, die ehemalige Geschäftsführerin der einflussreichen Krypto-Handelsplattform Bakkt, die wiederum dem Betreiber der New Yorker Börse (NYSE) angehört, wurde gestern als US-Senatorin vereidigt.

In einer Twitter-Nachricht vom 6. Januar hat Loeffler bekanntgegeben, dass sie vom amtierenden Vize-Präsidenten Mike Pence offiziell zur neuen Senatorin des US-Bundesstaates Georgia ernannt wurde. Senatoren haben in den USA einen ähnlichen Rang wie die Mitglieder des deutschen Bundesrates.

Loeffler will Vertrauen von Präsident Trump gewinnen

Wie Loeffler in ihrem Tweet mitteilt, hat sie im Rahmen ihrer Ernennung auch schon erstmals eine Stimme abgegeben, mit der sie einen von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Kandidaten für das Amt als Chef der Behörde für Kleinunternehmen unterstützt hat.

Cointelegraph hatte zuvor berichtet, dass Loeffler den vorherigen Senator Johnny Isakson ersetzen soll, der im Dezember 2019 seinen Posten aufgrund von gesundheitlichen Problemen freiwillig geräumt hatte.

Nachdem die 49-jährige Unternehmerin Loeffler im Dezember vom Gouverneur des Bundesstaates Georgia als Nachfolgerin für das Senatorenamt designiert wurde, hagelte es Kritik von Trump Anhängern, die die ehemalige Bakkt Chefin als „zu moderat und unerfahren“ bezeichnen.  In einem Kurzinterview mit dem Time Magazine gab Loeffler damals an, dass sie bisher noch keine Gelegenheit gehabt hätte, persönlich mit Donald Trump zu sprechen. Dahingehend ergänzte sie:

„Mir ist bewusst, dass ich mir das Vertrauen des Präsidenten erst noch erarbeiten muss […] Ich werde hart daran arbeiten, sein Vertrauen durch meine Amtshandlungen und Stimmabgaben zu gewinnen. Ich bin zuversichtlich, dass das klappt.“

Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte, beschreibt sich Loeffler selbst jedoch als Trump Befürworterin. In diesem Zusammenhang soll sie sich wie folgt geäußert haben:

„Ich bin schon mein Leben lang konservativ eingestellt, befürworte Waffenbesitz, befürworte das Militär, befürworte die Mauer an der mexikanischen Grenze und ich bin pro Trump. Ich vertrete stolz meine konservativen Werte und werde die von Präsident Trump ernannten Verfassungsrichter unterstützen.“

Hat Bitcoin jetzt einen Draht zur Macht?

Obwohl ihre offizielle Webseite auf der Internetpräsenz des US-Senats nicht genau nennt, für welches „Finanzunternehmen“ Loeffler als Geschäftsführerin gearbeitet hat, ist sie in der Kryptobranche jedoch ein prominentes Gesicht, da sie maßgeblich für die Einführung der lang erwarteten Krypto-Handelsplattform Bakkt verantwortlich ist. Loeffler war eine der treibenden Kräfte hinter der Plattform, seit diese erstmals im August 2018 angekündigt wurde. Im September 2019 hatte die Bakkt dann endlich offiziell ihre Pforten geöffnet. Nicht nur, dass die Plattform dem Betreiber der New Yorker Börse angehört, sondern auch die Ausgestaltung der dort gehandelten Bitcoin-Futures machen die Bakkt zu einem wichtigen Player in der Kryptobranche.

Cointelegraph hat die Presseabteilung von Senatorin Loeffler um eine Stellungnahme zu deren politischer Haltung gegenüber Kryptowährungen gebeten, allerdings hat die Pressestelle bisher nicht geantwortet. Die Krypto-Community hofft, dass Loeffler auch in ihrem neuen Amt Partei für Bitcoin (BTC) & Co. ergreift.

Der Bundesstaat Georgia hat im Februar 2018 einen Gesetzentwurf verhandelt, der Kryptowährungen als Zahlungsmittel für Steuerverpflichtungen legitimieren will. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es dazu jedoch noch kein Update.

Präsident Trump hatte sich im Juli 2019 derweil als Gegner von Kryptowährungen geoutet. Auf Twitter – wo auch sonst – beschimpfte er Bitcoin und meinte, dass dessen Wert „auf heißer Luft“ basiert.