Ein ehemaliger Berater von US-Präsident Donald Trump will seinen eigenen Stablecoin herausbringen, der auf einem Mindestreserve-System basieren soll.
Wie Fortune am 21. Oktober berichtet, hat Ex-Trump-Berater Stephen Moore nun angekündigt, seinen eigenen Stablecoin namens „Frax“ auf den Markt zu bringen, der an eine fraktionale Reserve (daher der Name) an US-Dollar angebunden ist. Zur Erinnerung: Stablecoins sind Kryptowährungen, die an einen externen Vermögenswert, wie zum Beispiel Landeswährungen, gekoppelt sind, um ihre namensgebende (Wert-) Stabilität zu erreichen.
Der Stablecoin von Moore ist allerdings nicht im Verhältnis 1:1 an den US-Dollar angebunden, sondern lediglich durch eine Teilreserve an US-Dollar abgesichert. Ein Algorithmus soll dafür sorgen, dass der Stablecoin nichtsdestotrotz zu jeder Zeit im Wert gleichbleibt.
Moore und sein Geschäftspartner Sam Kazemian geben an, dass ihr Stablecoin in den kommenden Monaten veröffentlicht werden soll. Dabei soll die Kryptowährung wiederum auf bekannten Blockchains basieren, um eine Manipulation zu verhindern.
Wettbewerb für Zentralbanken ist gut für den Markt
Ex-Trump-Berater Moore, der bei einem konservativen Thinktank als Ökonom beschäftigt ist, sieht in Kryptowährungen eine wahre alternative zum staatlichen Geld:
„Ich forsche schon seit 30 Jahren am Thema Geldpolitik und war schon immer besorgt, dass das Monopol zur Herausgabe von Währungen bei der Regierung liegt, da dies für den Markt schlecht ist […]. Es ist gut für den Markt, wenn private Unternehmen bei der Herausgabe von Geld mit der Zentralbank in den Wettbewerb treten können. […] Wenn ich bei der US-Zentralbank angestellt wäre, würde ich Kryptowährungen wie Frax fördern, da sie ein Gegengewicht für aus der Kontrolle geratenen Währungen sein können.“
Im Sommer hatte sich Moore zuvor bereits einem Krypto-Projekt namens „Decentral“ angeschlossen, bei dem Kazemian als Geschäftsführer tätig ist. Krypto-Fürsprecher Mike Novogratz zählt zu den Investoren des Projekts, das die Aufgabe einer Zentralbank für die Kryptobranche übernehmen will, indem sie zum Beispiel die Umlaufmengen von Kryptowährungen reguliert.
Moore sieht die Facebook Kryptowährung Libra, die ebenfalls als Stablecoin konzipiert ist, positiv, obwohl es für das Projekt des Social-Media-Konzerns zuletzt immer wieder Gegenwind gegeben hatte. So sieht er in Libra „eine Herausforderung für Zentralbanken“, da sie nun Wettbewerb durch eine private Währung bekommen.
Die G20-Staaten zeigten sich jüngst ablehnend gegenüber Stablecoins allgemein, da diese womöglich eine Bedrohung für das globale Finanzsystem darstellen.
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