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Bitcoin (BTC) beginnt seine erste Dezemberwoche mit einem Drei-Wochen-Hoch. Doch die Bullen und die Bären kämpfen weiter.

Nach einem Wochenschluss knapp über 17.000 US-Dollar will BTC/USD so viel wie möglich aus der Erholung durch die Aktien und den schwächelnden US-Dollar herausholen.

In den Vereinigten Staaten kommen bald die Daten zur Inflation für November heraus und der US-Dollar ist ein wichtiger Faktor, den man im Auge behalten sollte, da der BTC-Kurs sich nun allmählich vom FTX-Zusammenbruch erholen könnte.

Es ist aber nicht ganz so einfach, wie es scheint. Daten zeigen, dass die Miner mit ernsthaften Schwierigkeiten zu kämpfen haben, und die Meinungen darüber, ob die Aktien weiter steigen können, gehen sehr weit auseinander.

Wird Bitcoin zum Jahresende eine "Weihnachtsrallye" erleben oder das neue Jahr mit Verlusten einläuten?

Cointelegraph beleuchtet fünf Aspekte, die man im Hinblick auf die Entwicklung von BTC/USD im Auge behalten sollte.

Bitcoin-Händler bei "Santa Rallye" uneinig

Der solide Wochenschluss war eine leichte Erholung für die Bitcoin-Bullen. Darauf folgte sogar ein mehrwöchiges Hoch.

BTC/USD erreichte kurz nach Börsenschluss 17.418 US-Dollar auf Bitstamp und damit den höchsten Stand seit dem 11. November, wie Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen.

BTC/USD 1-Tages-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

Trader können davon ausgehen, dass die kurzfristige Stärke anhalten und Bitcoin sich der Marke von 20.000 US-Dollar nähern könnte.

"Meine Erwartungen haben sich nicht geändert. Ich warte immer noch auf 19.000 US-Dollar", wie Credible Crypto am 4. Dezember auf Twitter erklärte.

"$BTC hat hier eine schöne enge Konsolidierung nach einem sauberen Impuls auf den niedrigen Zeitrahmen gebildet. Vielleicht geht es erst einmal in den Bereich um 16.000 US-Dollar zurück, um die aufgebauten Tiefs zu überwinden, aber ich erwarte trotzdem eine Fortsetzung nach oben."

Der Trader Dave the Wave glaubt unterdessen an eine bevorstehende Weihnachtsrallye, während andere, wie etwa der bekannte Kommentator Moustache, sagten, dass der Zeitpunkt für eine Erholung auch historisch gesehen kommen sei.

Er verglich den Bärenmarkt von 2022 mit früheren Bärenmärkten und erklärte, BTC/USD sollten jetzt, 31 Wochen nach seinem letzten Allzeithoch, einen Boden finden.

"Der Bitcoin-Boden dürfte sehr nahe sein", wie er am Wochenende erklärte.

BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Moustache/ Twitter

Jedoch sind nicht alle so optimistisch. Crypto Kingpin sieht Raum für einen Anstieg auf 18.000 US-Dollar und darauf hin sollte Bitcoin allmählich "nach unten gehen."

Ernannte zwar keine konkreten Abwärtsziele, sagte aber, der Wochenschluss sei "widersprüchlich"

"Denke nach wie vor, dass dieser Anstieg bei Bitcoin Teil einer korrigierenden abc w4 ist, bevor ein neues Tief unter 15.000 US-Dollar in Q1 2023 erreicht wird, wo wir einen längerfristigen Boden finden", wie der Trader Bluntz nach dem Wochenschluss auf Twitter erklärte.

Ähnlich konservativ auf den kürzeren Zeitfenstern zeigt sich der Händler Korinek_Trades, der trotz der erwarteten "riesigen Erholung" einräumte, die Abwärtsbewegung könne Bitcoin bis auf 12.000 US-Dollar führen.

BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Korinek_Trades/ Twitter

Krypto-Community vorsichtig gegenüber Aktien: "Bevorstehender" Crash?

In der kommenden Woche am 13. Dezember wird der wichtige US-Verbraucherpreisindex (CPI) für November veröffentlicht.

Unterdessen sind der US-Erzeugerpreisindex (PPI) und die Arbeitslosenzahlen im Laufe der Woche für Trader wichtige Daten, die bisher zumindest immer kurzfristig Volatilität ausgelöst haben.

Im Hinblick auf die US-Aktien ist die Stimmung unter Krypto-Händlern und darüber hinaus trotz der jüngsten Stärke aufgrund des sinkenden Dollarindexes angespannt.

Der S&P 500 (SPX) beendete die Vorwoche mit einem Plus von 1,66 Prozent bei 4.071 Punkten.

"Solange wir die Marke von 4.300 Punkten nicht erreichen und darüber bleiben, handelt es sich meiner Meinung nach um eine kurzlebige Rallye. Es könnte ein paar Wochen dauern, bis wir steigen", wie Crypto Tony am Wochenende warnte.

In einem weiteren Tweet zeigte er sich skeptisch, ob Bitcoin sich von den Aktien entkoppelt. Er hat sich im Zuge von FTX allerdings bereits deutlich schlechter entwickelt als Aktien.

"Das ist ein sehr plausibles Szenario", wie Crypto Tony einen Chart kommentierte.

"Wenn wir tatsächlich einen anhaltenden Einbruch des Aktienmarktes aufgrund von hohen Zinsen, Zahlungsausfällen usw. erleben, erwarte ich, dass Bitcoin diesem folgt. Bis dahin werden wir uns meiner Meinung nach einfach in einer Spanne bewegen, solange es nur wenige Käufer gibt."
BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Crypto Tony/ Twitter

Auch der bekannte Kommentator Nunya Bizniz äußerte sich ähnlich. Er meinte, der SPX könnte eine "Santa Rallye" hinlegen, und dann umkehren.

Einen weiteren interessanten Ausblick im Bezug auf Aktien gab Michael A. Gayed, der renommierte Portfoliomanager und Autor des Anlagestrategie-Rundschreibens "The Lead-Lag Report".

In einem umfangreichen Twitter-Digest am 3. Dezember hat Gayed sehr direkt prognostiziert, dass ein "bevorstehender Börsencrash" kommen werde.

"Ich will damit sagen, dass es Verzögerungen gibt und dass die Märkte die Gewohnheit haben, die Leute aus dem Nichts zu überraschen", wie es in einem Post hieß.

"Es ist durchaus denkbar, dass der Schmetterling hier den Wirbelsturm erzeugt."

Er fügte hinzu, dass FTX selbst ungewöhnliche Marktreaktionen auch über die Krypto-Branche hinaus hervorgerufen habe.

Miner bereits in "riesiger Kapitulation"

Die Situation um FTX schlägt sich zunehmend auf die Bitcoin-Miner nieder.

Aktuelle Daten zeigen, dass die 30-Tage-Veränderung des BTC-Angebots in den Wallets der Miner so negativ ist wie seit Anfang 2021 nicht mehr.

Das lässt sich aus Daten von der On-Chain-Analysefirma Glassnode herauslesen und zwar in Form des "Miner Net Position Change"-Indikators. Am 3. Dezember hatten die Miner innerhalb von 30 Tagen insgesamt 17.721 BTC weniger.

Bitcoin Miner Net Position Change, Chart. Quelle: Glassnode

Weitere Daten bestätigen, dass die BTC-Bilanz der Miner Anfang Dezember weiter stark abgenommen hat und von 1.828.630 BTC am 30. November auf 1.818.303 BTC am 3. Dezember fiel.

Das letzte Mal, dass die Bestände der Miner so niedrig waren, war im September 2021.

Bitcoin-Miner BTC-Bestand, Chart. Quelle: Glassnode

Als BTC/USD im Laufe des Novembers um 16 Prozent gefallen ist, verzeichneten die Miner plötzlich niedrigere Margen, wobei diese ohnehin schon sehr gering waren.

Das bedeutet eine "Kapitulation", da sie den Betrieb einstellen, wie es aus der Community heißt. Hier komme es zu einer Veränderung.

"Der November war eine schreckliche Zeit für BTC-Miner", wie der bekannte Analyst Satoshi Stacker zusammenfasste.

"In früheren Zyklen sind Bitcoin-Miner pleite gegangen, bevor es besser wurde. Wir befinden uns mitten in einer riesigen Bitcoin-Mining-Kapitulation."

Diese Theorie wurde von den schlechten Finanzergebnissen der börsennotierten Mining-Unternehmen untermauert.

Wie Cointelegraph berichtete, deutet der Bitcoin-Indikator Hash Ribbons bereits auf eine bevorstehende Kapitulationsphase hin, da die gleitenden Durchschnitten sich nur wenige Monate nach der letzten Kapitulation der Miner erneut überschnitten haben.

Mining-Schwierigkeit: Größter Rückgang seit 17 Monaten

Auch die Fundamentaldaten des Netzwerks spiegeln allmählich die Veränderungen in der Aktivität wieder.

Bei der nächsten automatischen Anpassung am 6. Dezember wird die Mining-Schwierigkeit laut Daten von BTC.com um schätzungsweise 7,8 Prozent sinken.

Überblick über die Fundamentaldaten des Bitcoin-Netzwerks (Screenshot). Quelle: BTC.com

In den Wochen nach dem FTX-Zusammenbruch kam es zu merkwürdigen Veränderungen bei der Beteiligung am Netzwerk. Analysten haben verschiedene Gründe für diese Abweichung der Fundamentaldaten von der Kursentwicklung angegeben.

Wie Cointelegraph berichtete, besagt eine Theorie, dass Russland den Markt in die Enge treibe, indem das Land eine beträchtliche Hash-Leistung einspeist, obwohl die Miner in der Masse eine deutlich geringere Rentabilität erzielen.

Während die Hashrate nach FTX und dem anschließenden BTC-Kurseinbruch noch anstieg, hat sich das gegen Ende November allmählich geändert. Die Hashrate fiel von einem historischen Höchststand und damit auch die Schwierigkeit.

Der bevorstehende Rückgang der Schwierigkeit wäre sogar der größte seit Juli 2021, als diese bei einer Anpassung um über 27 Prozent gefallen ist.

Timothy Peterson, Investmentmanager bei Cane Island Alternative Advisors, sieht sogar Grund zur Annahme, dass die Schwierigkeit einen Makro-Boden beim BTC-Kurs hervorrufen könnte.

In einem Tweet am 29. November argumentierte er, eine Konvergenz zwischen dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt von BTC/USD und seinem "Schwierigkeitswert" (ein von der Schwierigkeit abgeleiteter BTC-Kurswert) hat in der Vergangenheit eine Bodenbildung mit sich gebracht.

"Ein Bitcoin-Kaufsignal ist in Sicht. Doch Vorsicht: Diese basieren auf historischen Verhältnissen, die möglicherweise nicht mehr gültig sind", wie er erklärte.

"Dennoch denke ich, dass die Schwierigkeit ein guter Indikator für ein Mindestmaß an Nachfrage nach Bitcoin ist. Die Konvergenz liegt bei 12.000, was bedeutet, dass der Preis 200 Tage lang +/- 12.000 betragen muss."

Eine solche Formation, könnte den Charts dazu zufolge erst Mitte 2023 eintreten.

BTC/USD 200-Tage-MA versus Schwierigkeitskurs, Chart. Quelle: Timothy Peterson/ Twitter

Stimmung noch keine "extreme Angst"

Während der Bitcoin-Kurs weitere Makro-Tiefs vermeiden konnte, hält sich auch die Stimmung vergleichweise stabil.

Das bekannte Stimmungsbarometer Crypto Fear & Greed Index hält sich weiter in einem Bereich knapp über "extreme Angst".

Crypto Fear & Greed Index (Screenshot). Quelle: Alternative.me

Nach dem Kursrückgang aufgrund des Zusammenbruchs von FTX gab es eine leichte Erholung, obwohl insgesamt der Eindruck besteht, dass neue Tiefststände zu erwarten sind.

Die merkwürdige Divergenz zu den Prognosen vieler Kommentatoren wird durch die eigentliche Kursentwicklung noch weiter verstärkt.

Wie Cointelegraph berichtete, erreichen die realisierten und nicht realisierten Verluste für das BTC-Angebot ein noch nie dagewesenes Niveau. Insgesamt befindet sich das Angebot netto im Minus, wie der beliebte Indikator MVRV zeigt.

Der MVRV vergleicht die Marktkapitalisierung von Bitcoin mit seiner realisierten Kapitalisierung, also dem Gesamtpreis, zu dem sich das Angebot zuletzt bewegt hat. Wenn der letztere unter dem ersteren liegt, signalisiert das eine Bodenbildung.

Der Kommentator CryptoNoob bezeichnete diese Strukturen als "Akkumulationszone" und meinte, die derzeitigen Bedingungen könnten eine "hervorragende Investitionsmöglichkeit" für Bitcoin darstellen.

Bitcoin-Marktkapitalisierung versus realisierte Kapitalisierung, kommentierter Chart. Quelle: CryptoNoob/ Twitter

Die Ansichten, Gedanken und Meinungen, die hier geäußert werden, sind allein die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten und Meinungen von Cointelegraph wider.