Ein Teil des Paares, das Milliarden von US-Dollar an Kryptowährungen gewaschen haben soll, die im Rahmen des Bitfinex-Hacks von 2016 erbeutet wurden, hat den betreffenden Angriff und dessen versuchte Vertuschung nun gestanden.
Laut einem CNBC-Bericht vom 3. August hat Ilya Lichtenstein vor einem US-Gericht entsprechend, dass er hinter dem Angriff auf die Kryptobörse Bitfinex im Jahr 2016 steckte, im Zuge dessen rund 119.754 Bitcoin (BTC) erbeutet wurden. Das Geständnis legte Lichtenstein im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft ab, die ihn und seine Frau Heather Morgan der Geldwäsche und der Verschwörung zum Betrug beschuldigt.
"During [Ilya] Lichtenstein's plea hearing, it was revealed that he had converted some assets to gold coins, and that [Heather] Morgan had buried gold coins at a location now known to law enforcement officials." https://t.co/PpdNu3ybXb
— David Gura (@davidgura) August 3, 2023
Bei Redaktionsschluss ist unklar, ob Morgan ebenfalls eine Rolle beim Bitfinex-Hack spielte. Sie ist am 3. August nach Lichtensteins Anhörung im Rahmen der gleichen Vereinbarung vor Gericht erschienen, deren Details sind bisher allerdings noch unbekannt.
Die Behörden verhafteten Lichtenstein und Morgan im Februar 2022 und beschlagnahmten alle Kryptowährungen, die sich unter ihrer Kontrolle befanden. Die beiden sollen mehr als 94.643 BTC an Kryptowährungen aus dem Bitfinex-Hack gewaschen haben – die damals etwa 54 Millionen US-Dollar wert waren, aber inzwischen einen Gegenwert von über 2,7 Milliarden US-Dollar haben.
Medienberichten zufolge wechselte Lichtenstein einen Teil des gestohlenen Vermögens in Goldmünzen, die Morgan später vor den Behörden verstecken sollte, jedoch ohne Erfolg. Darüber hinaus reiste der Bitfinex-Hacker in die Ukraine und nach Kasachstan, um einen Teil der von ihm kontrollierten Kryptowährungen in Bargeld umzuwandeln, das er dann wiederum per Post nach Russland und in die Ukraine schickte, dort wieder abholte und auf US-Bankkonten einzahlte.
Zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung besaßen Lichtenstein und Morgan die größte Menge an Krypto-Vermögenswerten, die je vom US-Justizministerium beschlagnahmt wurden. Einzelpersonen haben in regelmäßigen Abständen immer wieder kleine BTC-Beträge im Zusammenhang mit dem Hack verschoben, weshalb letztendlich nur ein kleiner Betrag von den Behörden zurück an Bitfinex gegeben werden konnte, um die Gelder der Opfer wiederherzustellen.
Im Februar 2022 hat Netflix eine Doku über die Geschichte von Lichtenstein und Morgan in Auftrag gegeben. Der Streaming-Dienst war bereits für eine Dokumentation über Gerald Cotten, den Gründer der mysteriös untergegangenen Kryptobörse QuadrigaCX, verantwortlich.
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