Die iranische Regierung will Krypto-Minern vorübergehend den Strom abstellen, bis neue Preise für deren Stromnutzung vereinbart sind. Dies geht am 24. Juni aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Iran Daily hervor.
Mostafa Rajabi Mashhadi, ein Sprecher des iranischen Energieministeriums, erklärt diese Entscheidung mit der Tatsache, dass der monatliche Stromverbrauch im Iran zuletzt um 7% zugenommen hat.
Der Anstieg des Verbrauchs liegt dabei außerhalb der Norm und ist im Vergleich zu vorherigen Jahren besonders hoch. Dementsprechend sollen sich daraus auch schon Konsequenzen ergeben haben, so sei mittlerweile sogar die Stabilität des Stromnetzes in Gefahr, wie Rajabi angibt.
Das Energieministerium vermutet, dass der ungewöhnliche Anstieg auf eine Zunahme des Krypto-Minings zurückzuführen sei. Die Regierungsbehörde hat bereits angekündigt, notwendige Schritte einzuleiten, um das etwaige Problem zu lösen.
Rajabi erklärt, dass im ersten Schritt den Krypto-Minern „der Strom abgestellt wird“. Diese Maßnahme soll solange durchgeführt werden, bis das Parlament einem Vorschlag des Energieministeriums zustimmt, der vorsieht, dass die Strompreise für Krypto-Mining speziell angehoben werden. Diesen drastischen Schritt rechtfertigt das Ministerium vor dem Hintergrund, dass der derzeitige Verbrauch „Probleme für andere Bürger auslöst“.
Schon am 9. Juni hatte der iranische Energieminister gefordert, dass die Strompreise für das Mining von Digitalwährungen angehoben werden sollen. Demnach müssten Miner den reellen Preis bezahlen und dürften nicht die staatlichen Subventionen ausnutzen. Der Iran subventioniert Strom massiv, um den Zugang für die eigene Bevölkerung sicherzustellen. Krypto-Miner haben diesen Umstand genutzt, um selbst in Zeiten schwacher Kryptomärkte noch profitabel zu operieren.
Der Iran hatte sich seit September 2018 überwiegend positiv zum Krypto-Mining positioniert, so haben mehrere Behörden Mining gar als eigene Branche anerkannt.
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