Die Regierung von Kasachstan, dem zweitgrößten Mining-Standort der Welt, hat neue Meldevorgaben für Mining-Unternehmen erlassen, um einen genaueren Überblick über den Energieverbrauch der Branche und dessen Auswirkungen auf das nationale Stromnetz zu erhalten.

Der vom Ministerium für Digitale Entwicklung verordnete Erlass sieht vor, dass Mining-Unternehmen spätestens bis 30 Tage vor Aufnahme ihres Geschäftsbetriebs umfangreiche Informationen über diesen vorlegen müssen.

Dabei zielt das Ministerium allen voran auf Informationen zum Energieverbrauch und zu den „technischen Spezifikationen“ für den Anschluss ans Stromnetz ab. So muss unter anderem angegeben werden, welche Art von Mining-Equipment genutzt wird, in welchem Umfang dieses vorhanden ist, wie der Import aus dem Ausland organisiert ist und welche weiteren Anschaffungen in den nächsten 12 Monaten geplant sind.

Kasachstan wurde im vergangenen Jahr regelrecht von Krypto-Minern geflutet, nachdem die chinesische Zentralregierung Mitte 2021 mit harter Hand gegen die marktführende heimische Branche vorgegangen war. Der plötzliche Anstieg an Mining-Geräten hat den Energiebedarf in Kasachstan daraufhin drastisch nach oben getrieben und sogar zu vermehrten Ausfällen geführt, weshalb sich die Regierung des Landes gezwungen sah, die Miner vorübergehend vom Stromnetz abzuschneiden.

Die neuen Vorgaben sehen zudem vor, dass Mining-Unternehmen auch genaue Informationen über den rechtlichen Status der betreibenden Personen angeben müssen, die in der Republik Kasachstan wohnhaft sein müssen. Zusätzlich müssen generelle Kontaktdaten und IP-Adressen offengelegt werden.

Damit alle geforderten Daten immer möglichst aktuell sind, müssen die Miner alle angefragten Informationen im vierteljährlich Rhythmus aktualisieren. Mining-Firmen, die ihren Geschäftsbetrieb einstellen, müssen zum Ende ihres Wirkens ebenfalls nochmal die benötigten Daten einreichen.

Mit dem jüngsten Erlass verschärft das Ministerium für Digitale Entwicklung eine vorherige Anordnung aus dem Oktober 2020, die bereits Vorgaben zur Informationsoffenlegung durch Mining-Unternehmen formuliert hatte.

Doch auch anderen Mechanismen bedient sich Kasachstan bereits, um den übermäßigen Stromverbrauch der Mining-Branche in den Griff zu kriegen. So wurde im Februar eine massive Steuererhöhung für Strom vorgeschlagen, der für Krypto-Mining verwendet wird. Auch über das Ende der steuerlichen Befreiung von Mining-Hardware wurde im Zuge dessen nachgedacht.