Eine erfolgreicher Tokenisierungs-Probelauf könnte zu großen Veränderungen in dem von Russland vorgeschlagenen Kryptowährungsgesetz führen.

Die Zentralbank von Russland gab am 17. Februar bekannt, dass ein Blockchain-Tokenisierungs-Pilotprojekt erfolgreich durchgeführt worden sei. Bei diesem wurde eine von Nornickel entwickelte Plattform in ihrem regulatorischen Sandkasten verwendet.

Die Bank schlug daraufhin vor, das Gesetz über digitale Vermögenswerte in Russland zu ergänzen. Dabei sollen Tokenisierungsplattformen ebenfalls eingebracht werden.

Die Plattform steht allen Organisationen offen und ermöglicht ihnen, hybride Token auszugeben, die an einen Korb von Vermögenswerten gekoppelt sind. Die Technologie soll die Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen ausweiten und gleichzeitig neue Investitionsmöglichkeiten für ihre Nutzer schaffen.

Der Leiter der Fintech-Abteilung der russischen Zentralbank Ivan Zimin erklärte, dass es sich um eines der größten Projekte handele, das im Sandkasten stattfinde. Er zeigte sich besonders erfreut über die Möglichkeit der Ausgabe von Hybri-Token. Er glaubt nämlich, diese können "sich schnell an die Anforderungen von Unternehmen und Nutzern anpassen".

Zimin gab auch bekannt auch, dass die Bank eine regulatorische Änderung aufgrund der Ergebnisse des Pilotprojekts vorschlug:

"Aufgrund der Ergebnisse des Pilotprojektes schlug die russische Zentralbank Änderungen für das geplante Gesetz 'Über digitale Finanzvermögenswerte' vor, die für die Integration und Entwicklung dieser Lösungen auf dem wachsenden Markt für digitale Vermögenswerte erforderlich sind."

Die Plattform wurde von Nornickel, einem der größten Mining-Unternehmen der Welt, entwickelt. Das Unternehmen hat die Plattform zuvor zur Tokenisierung von Palladium entwickelt und im Dezember 2019 mit der Erprobung einer Handelsplattform für digitale Vermögenswerte begonnen.

Unklare Krypto-Regulierung in Russland

Die Haltung der russischen Regierung gegenüber der Kryptowährung ist etwas widersprüchlich.

Im Januar 2018 begann das russische Parlament mit der Arbeit an einem Gesetzentwurf zur Regulierung der Nutzung digitaler Vermögenswerte. Mehrere Verzögerungen haben die Verabschiedung des Gesetzentwurfs, der im Februar 2020 immer noch geprüft wird, behindert.

Obwohl der neue russische Premierminister die digitale Wirtschaft als eine der wichtigsten Prioritäten der Regierung präsentierte, sind die Fortschritte nicht sehr einheitlich. Trotz solider Unterstützung für die Blockchain sind die Regulierungsbehörden des Landes immer noch skeptisch gegenüber Kryptowährungen.

Mehrere Ministerien und die Zentralbank sollen im November ein Verbot von Kryptowährungen für Zahlungen sowie einen gesetzlichen Rahmen zur "Beschlagnahmung" von Bitcoin in Erwägung gezogen haben.

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