Das Liechtensteiner Startup edeXa führt aktuell ein Security Token Offering (STO) durch, bei dem es sich laut einem Interview des CEOs Daniel Kohler mit der ARD vom 15. Januar um das erste seiner Art in Europa handeln soll.

Bei dem Krypto-Börsengang des erst im vergangenen Oktober gegründeten Startups können Investoren auf digitalem Weg Anteilsscheine an edeXa erwerben. Von zuvor für 150.000 Schweizer Franken herausgegebenen Aktien sind zwei Drittel mit 100 Millionen Token verknüpft.

Den Rest der Aktien im Umfang von 50.000 Schweizer Franken an dem Unternehmen hält die Liechtensteiner io-market AG, deren Gründer und Mitinhaber Daniel Kohler das Projekt mit initiiert hat. Damit werden ein Großteil der edeXa-Anteile über das STO in Umlauf kommen. Zehn der edeXa-Token repräsentieren dabei eine stimmrechtlose Aktie.

Da es sich um einen Security Token handelt, können die Käufer von künftigen Gewinnen des Startups den Anteilen entsprechend von Dividendenzahlungen profitieren. Alle Details zum laufenden STO sind in einem Whitepaper einsehbar.

Wie die ARD auf ihrer Webseite berichtet, sind bereits vor der edeXa-Gründung in wenigen Tagen etwa drei Millionen Token an Aktionäre der io-market AG sowie Bekannte des Unternehmens verkauft worden. Bei der öffentlichen Phase “sollen zunächst 20 Millionen Gutscheine an Investoren aus der Europäischen Union ausgegeben werden”, so der Bericht weiter.

Bei dem ersten europäischen STO habe edeXa die Liechtensteiner Landesbank für sich gewinnen können, wobei auch die die Finanzaufsicht als Regulator eine entscheidende Rolle gespielt habe.

Einen Zweitmarkt für die Token von edeXa gebe es bislang nicht, weshalb diese vom Unternehmen in einem eigenen Wallet verwaltet werden. Laut CEO Daniel Kohler soll der Token später sowohl die größte Schweizer und britische Börse als auch eine Börse in Gibraltar und die bekannte US-Börse Coinbase kommen.

Der edeXa-Token ist ein Testfall für das noch nicht verabschiedete Blockchain-Gesetz in Liechtenstein, wie die Unterstützung der Landesbank und der Finanzmarktaufsicht des Landes verdeutlichen. Anders als bei der Aufstellung von Bitcoin-Geldautomaten in Liechtenstein scheinen rechtliche Unklarheiten bei dem STO keine Rolle gespielt zu haben.