Fast drei Viertel der deutschen Konsumenten würden laut einer repräsentativen Umfrage Facebooks geplante Digitalwährung Libra nicht nutzen, meldete die Wirtschaftswoche am 17. Oktober.
Nur 27 Prozent an Libra interessiert
Im Auftrag des Wirtschaftsmagazins und der Creditplus Bank AG befragte das Marktforschungsinstitut Toluna 2000 Bundesbürger ab 16 Jahren. Nur 27 Prozent der interviewten Konsumenten würde Libra als Zahlungsmittel im In- und Ausland nutzen. 73 Prozent lehnen laut der Wirtschaftswoche die Stablecoin komplett ab – 42 Prozent, weil sie Facebook als Unternehmen misstrauen und 31 Prozent “weil sie generell nur an staatlich kontrollierte Währungen glauben”.
Wie generell bei Kryptowährungen ist laut der Wirtschaftswoche die Ablehnung von Libra bei der Altersgruppe über 35 deutlich höher als unter jüngeren Verbrauchern:
“In der Altersklasse 55 plus können 85 Prozent mit der digitalen Facebook-Währung nichts anfangen. Der größten Rückhalt hat Libra in der Altersgruppe zwischen 22 und 34 Jahren – hier wären 42 Prozent der Konsumenten für eine Libra-Nutzung offen.”
Libra-Projekt steht auf wackeligen Beinen
Ob Libra aufgrund der großen Ablehnung durch Politiker und Zentralbanken wie geplant 2020 eingeführt werden kann, ist aktuell unklar. Wichtige Gründungsmitglieder der Calibra-Stiftung haben sich mittlerweile wieder zurückgezogen, darunter Visa, eBay, Stripe, Mastercard und die Booking Holdings. Calibra-Chef David Marcus beteuert aber, dies werde keine Auswirkungen auf das Projekt haben.
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