Memecoins, die ihren Ursprung als Spaßprojekte der Krypto-Community haben, werden zunehmend zur Ausbeutung von Kleinanlegern genutzt. Besonders eine wachsende Zahl von Betrugsfällen und gescheiterten, von Promis unterstützten Token, geben Anlass zu regulatorischen Bedenken.

Der 4 Milliarden US-Dollar schwere Zusammenbruch des mutmaßlich betrügerischen Krypto-Tokens Libra (LIBRA), der vom argentinischen Präsidenten Javier Milei unterstützt wurde, ist der jüngste massive Schlag für den Sektor, nachdem acht Insider-Wallets 107 Millionen US-Dollar an Kapital abgezogen hatten, was zu einem heftigen Kursrückgang von 94 % innerhalb weniger Stunden nach der Einführung führte.

Der Anstieg von Memecoin-Betrug stellt die Regulierungsbehörden vor große Herausforderungen, so Anastasija Plotnikova, Mitbegründerin und CEO des Blockchain-Regulierungsunternehmens Fideum.

Quelle: Kobeissi Letter

„Memecoins haben sich von aus der Community hervorgegangen sozialen Experimenten zu einer chaotischen Landschaft entwickelt, die von der Ausbeutung von Kleinanlegern dominiert wird“, monierte Plotnikova gegenüber Cointelegraph und fügte hinzu:

„Insiderhandel, Pump-and-Dump-Betrug und Sniping haben die organische, sammelbare Natur der ursprünglichen Memecoins ersetzt und ein ungesundes Spielfeld geschaffen.“

Anleger müssen auch zwischen Memecoins, die als echte digitale „Sammlerstücke“ angesehen werden können, und „offenkundig betrügerischen Aktivitäten“ wie Rug-Pulls unterscheiden, die „nicht nur unmoralisch, sondern auch eindeutig illegal sind, wobei die Rechtsprechung hier die Strafverfolgung unterstützt“.

„Meiner Ansicht nach sollten diese Handelsaktivitäten fest in die Zuständigkeit der Strafverfolgungsbehörden fallen“, fügte sie hinzu.

Seit dem Zusammenbruch des von Milei unterstützten Libra-Tokens sind weitere beunruhigende Enthüllungen aufgetaucht, insbesondere, dass Libra in Memecoin-Insiderkreisen ein „offenes Geheimnis“ war und dass einige Mitglieder der dezentralen Börse Jupiter zwei Wochen im Voraus von der Einführung des Tokens wussten.

Memecoin-Skandale ohne Auswirkung auf Krypto-Regulierung?

Obwohl die jüngsten Memecoin-Skandale einen Dämpfer für die Stimmung der Anleger darstellen, werden sie laut Dmitrij Radin, dem Gründer von Zekret und Chief Technology Officer von Fideum, langfristig keine Auswirkungen auf die aufkommende Krypto-Regulierung haben.

Dies liegt daran, dass die Krypto-Gesetzgebung mit einer „langfristigen“ Perspektive aufgebaut wird und nicht nur auf aktuellen Ereignissen basiert, betonte er gegenüber Cointelegraph.

Es ist auch wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Libra Rug-Pull anders war als die Einführung des Official Trump (TRUMP) und des Official Melania (MELANIA) Tokens, wobei es unwahrscheinlich ist, dass die beiden letzteren eine regulatorische Reaktion in den USA auslösen werden, sagte Radin und fügte hinzu:

„David Sacks, der Krypto-Beauftragte der Regierung, meinte zuletzt, dass Memecoins eher eine Art Sammelgegenstand sind. Sie sollten also nicht als Wertpapier oder ähnliches reguliert werden.“

„Deshalb glaube ich, dass die Coins von Trump und Melania anders behandelt werden könnten als der Fall Libra“, fügte er hinzu.

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