Der Monero (XMR) Hauptentwickler Riccardo „Fluffypony“ Spagni vermutet, dass es in der Kryptobranche zukünftig zu einer Art „Arbitrage der Gesetzeslage“ kommen wird.

Spagni machte die entsprechenden Äußerungen im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der Veranstaltung „Innovate Finance“, die von der Krypto-Firma E8 Partners am 25. Januar in Davos abgehalten wurde.

Zunächst räumte Spagni mit Mythos auf, dass „Kryptowährungen beim Umsturz der Staatsregierungen helfen können [...], denn dies ist ein unrealistischer Wunschtraum“. Auch wenn das Finanzsystem komplett dezentralisiert wäre, würde dies nicht automatisch zu einem Machtverlust der militärischen und politischen Entscheidungsträger führen, wie er seine Aussage begründet.

Stattdessen vermutet Spagni eine schleichende Abwanderung von Fachkräften, ausgelöst durch die ungleiche Krypto-Gesetzeslage in verschiedenen Ländern, wodurch eine Umverteilung der Macht zu Stande kommen könnte. Er geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass Krypto-Unternehmen eine Art „Gesetzes-Arbitrage“ vornehmen werden, in dem sie in Länder abwandern, die „offenherzig gegenüber Krypto-Projekten sind und eine förderliche Gesetzeslage bieten“. Anschließend erklärt er:

„Dadurch werden zwar nicht direkt Regierungen umgestürzt, aber dies führt zu einem interessanten Verlust an Fachkräften […], wenn einige der schlausten Menschen der Welt [aus der Kryptobranche] plötzlich gehäuft in bestimmten Gebieten ansiedeln, die bessere gesetzliche Rahmenbedingungen bieten. Das wird ziemlich interessant.“

Dahingehend verweist Spagni auf Krypto-freundliche Regionen wie zum Beispiel Malta — das wegen seiner Gesetzeslage auch als „Blockchain-Insel“ bezeichnet wird — die dazu führen werden, dass betroffene Personen zunehmend in Länder abwandern, die innovative Projekte fördern.

Spagnis Äußerungen ähneln den Aussagen des Investors Tim Draper, der die Krypto-Politik der indischen Zentralbank scharf angegriffen hat. In vergangenen April hatte die Reserve Bank of India ein Verbot für alle Banken des Landes ausgesprochen, das diesen eine Zusammenarbeit mit Krypto-Firmen untersagt. Draper warnte schon damals vor der Abwanderung von Fachkräften, wodurch er großen Schaden für das Land befürchtet.

Der Effekt einer solchen „Gesetzes-Arbitrage“ lässt sich bisher bestätigen, da gleich mehrere große Unternehmen im letzten Jahr nach Malta umgesiedelt sind, darunter die Kryptobörsen Binance, OKEx und BitBay.

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