Der Anstieg der Umlaufmenge des Stablecoins Tether (USDT) ist gleichbedeutend mit einer Zunahme an Fiat-Geld, das in die Kryptomärkte fließt und den jüngsten Aufschwung von Bitcoin befeuert. Dies hat der Geschäftsführer der Kryptobörse Kraken am 1. Juli gegenüber dem TD Ameritrade Network bestätigt.
In dem betreffenden Interview entkräftete Jesse Powell die Vermutungen, dass die Umlaufmenge von Tether künstlich aufgeblasen sei. Auf Grund der laufenden Klage der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen den Stablecoin, wird dessen momentane Entwicklung besonders kritisch beäugt. Powell hält den momentanen Anstieg der Umlaufmenge allerdings für realistisch.
„Jedes Mal, wenn die Umlaufmenge von Tether in der Vergangenheit gewachsen ist, haben wir auch einen verstärkten Zustrom an US-Dollar auf Kraken festgestellt“, wie der Geschäftsführer der Kryptobörse erklärt. Und weiter:
„Ich denke, dass die momentane Entwicklung von Tether ein tatsächliches Abbild davon ist, was derzeit bei Banken und auf Kryptobörsen nachgefragt wird.“
Die Umlaufmenge von Tether hat sich im Laufe des Jahres 2019 bereits mehr als verdoppelt. Auch die Bedenken wegen des Rechtsstreits scheinen sich unter Anlegern schnell zerstreut zu haben. Es ist davon auszugehen, dass der Anstieg von Tether wiederum mit dem Bitcoin Aufschwung zusammenhängt, der Marktführer konnte im Juni auf einen Kurswert von 13.800 US-Dollar klettern.
Die Daten von Coinlib bestätigen diese These, da aus diesen ersichtlich wird, dass der USDT den Großteil des Kapitals ausmacht, das in Bitcoin fließt. Bei Redaktionsschluss lag der Tageswert auf 3,2 Mrd. US-Dollar.
Wie Cointelegraph zuvor berichtet hat, gehen Experten davon aus, dass Krypto-Anleger aus Märkten mit beschränktem Zugang, allen voran China, den USDT dazu nutzen, um Bitcoin und andere Kryptowährungen über Umwege kaufen zu können. Die Zunahme an Tether reflektiert also sehr wahrscheinlich ein gesteigertes Interesse insgesamt.
Allerdings hat Powell nicht ausgeschlossen, den Stablecoin ggf. aus der Notierung zu nehmen, sollten die Umstände dies erfordern. Gleichzeitig betont er aber auch, dass er die Kryptobörsen nicht als ‚Obersten Richter‘ sieht, der entscheidet, zu welchen Kryptowährungen die Anleger jeweils Zugang haben.
Kraken hatte zuvor schon den Altcoin Bitcoin Cash aus der Notierung genommen, nachdem dessen Gründer sich im April arg rufschädigend verhalten hatte.
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