Der Treuhänder der inzwischen außer Betrieb gesetzten japanischen Kryptowährungsbörse Mt. Gox hat die Frist für die Einreichung von Rehabilitationsplänen verlängert. Das geht aus einer offiziellen Mitteilung vom 25. April auf der Webseite des Unternehmens hervor.

Der Mitteilung zufolge reichte der Rehabilitationstreuhänder der Börse Nobuaki Kobayashi beim Tokioter Bezirksgericht einen Antrag auf Verlängerung der Einreichungsfrist für einen Rehabilitationsplan ein. Am 24. April 2019 hat das Gericht einen Beschluss erlassen, mit dem die Frist auf den 28. Oktober 2019 verschoben wurde. In der Ankündigung heißt es:

"Über viele der Rehabilitationsansprüche, die der Rehabilitationstreuhänder ganz oder teilweise abgelehnt hat, ist weiterhin noch nicht entschieden worden. Bei diesen müssen erst noch Schadensfeststellungen durchgeführt werden. Dementsprechend ist es derzeit nicht möglich, angemessene Maßnahmen in einem Rehabilitationsplan zu präsentieren. Es sind Änderungen der Rechte im Zusammenhang mit den Rehabilitationsansprüchen und Rückzahlungsmethoden und geeignete Maßnahmen für die noch nicht entschiedenen Rehabilitationsansprüche nötig. Daher ist es bis zum 26. April 2019 auch nicht möglich, einen solchen Plan vorzulegen".

Wie berichtet wurde, wird angenommen, dass etwa 24.000 Leute vom Hackangriff auf Mt. Gox im Jahr 2011 und dem anschließenden Zusammenbruch Anfang 2014 betroffen waren. Dabei wurden 850.000 BTC im Wert von damals umgerechnet rund 400 Mio. Euro gestohlen. Im Juni 2018 gab das japanische Gericht einem Antrag auf die Einleitung einer zivilen Rehabilitation statt. Damit sollten Gläubiger in BTC entschädigt und die massenhaften Bitcoin-Verkäufe beendet werden.

Im Herbst 2018 gab Kobayashi eine Erklärung heraus, in der es hieß, dass er Anfang März 2018 über vier Monate umgerechnet fast 207 Mio. Euro in BTC und Bitcoin Cash (BCH) liquidiert hätte.

Am 19. März kündigte Kobayashi an, dass er die Bearbeitung der Rehabilitationsansprüche der Gläubiger abgeschlossen hätte und dass sie innerhalb weniger Tage über die Ergebnisse informiert würden. Ende April erklärte der Treuhänder, dass alle Gläubiger, die Rehabilitationsansprüche eingereicht hatten, eine Entscheidung erhalten hätten. Dabei wies er allerdings darauf hin, dass der Zeitpunkt und die Art der Entschädigung noch nicht festgelegt worden seien.

Anfang April hat Andy Pag, der Gründer und Koordinator von Mt. Gox Legal - der größten Gläubigergruppe von Mt. Gox - seine Position niedergelegt und beschlossen, seinen Anspruch zu verkaufen.