Der Ökonom und berüchtigte Krypto-Kritiker Nouriel Roubini meint, dass „Krypto-Technologie keinerlei Erfolgsgrundlage hat“, wie er am 6. März in einem Interview mit dem CFA Institute äußerte.

Im Gespräch mit dem Investorenverband CFA erneuerte der in New York ansässige Roubini, der durch seine Vorhersage der Finanzkrise von 2008 weltweite Bekanntheit erlangt hatte, seine Kritik an Kryptowährungen und Blockchain.

So ist der Wirtschaftswissenschaftler überzeugt davon, dass Krypto-Vermögenswerte weder als Wertaufbewahrungsmittel noch als Zahlungsmittel taugen. Seiner Meinung nach bringen Kryptowährungen nicht die nötige Stabilität mit, um einen Wert bewahren zu können, gleichzeitig wären sie auch nicht skalierbar genug, um darüber Zahlungen abwickeln zu können.

Um die Fehlerhaftigkeit der Kryptowährungen zu verdeutlichen, weist Roubini auf den Bitcoin-Hype gegen Ende 2017 hin, als plötzlich „Millionen von Leuten“ in Kryptowährungen investierten, allein aus Angst, den Zug zu verpassen (Stichwort: FOMO), ohne dabei wirklich „Wissen über Finanzen und Investitionen zu haben“.

Roubini leitet aus der damaligen Preisexplosion ab, dass Kryptowährungen eine „exponentiell wachsende Spekulationsblase“ sind, die in Wirklichkeit keinen tatsächlichen Gegenwert hat.

Neben seiner scharfen Kritik an den Kryptowährungen äußert sich Roubini auch skeptisch gegenüber Blockchain, denn die Technologie habe „nichts mit der Zukunft des Finanzwesens zu tun“, wie er sagt.

Dementsprechend zählt der Ökonom Blockchain auch nicht zu den bahnbrechenden Technologien, die eine Fintech-Revolution hervorbringen. In dieser Rolle sieht er vielmehr die Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, Big Data und das Internet der Dinge. Dahingehend meint Roubini, dass „Finanztechnologie die wahre Revolution im Finanzwesen ist, wobei Finanztechnologie nichts mit Krypto zu tun hat.“

Dazu führt er aus:

„Die Finanztechnologie wird aus einer Mischung zwischen Künstlicher Intelligenz, Big Data und dem Internet bestehen. Dadurch werden Finanzdienstleistungen wie Zahlungsabwicklungen, Kreditvergabe, Versicherungen, Investitionsverwaltung, usw. regelrecht revolutioniert.“  

Anfang des Jahres hatte Roubini polemisch gesagt, dass Blockchain „nicht viel besser als eine Excel-Tabelle ist“ und dementsprechend die „am meisten überbewertete Technologie aller Zeiten“ sei.

Der Vorsitzende der amerikanischen Aufsichtsbehörde für Futures- und Optionsmärkte zeigte sich im Gegensatz zu Roubini optimistisch gegenüber Blockchain. So meinte dieser kürzlich, dass die Technologie die Finanzkrise von 2008 hätte gänzlich verhindern können, wäre sie damals schon verfügbar gewesen.

Anfang März hat die International Data Corporation unterdessen eine Studie veröffentlicht, in der es heißt, dass die Ausgaben für Blockchain im Jahr 2019 um 89% wachsen werden, was die Investitionsausgaben auf 2,9 Mrd. erhöht, im Jahr 2022 sollen es sogar 12,4 Mrd. sein. Das Finanzwesen soll dabei am stärksten in die neue Technologie investieren, was im Kontrast zu den Annahmen von Roubini steht.

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