Die Finanzaufsicht der Republik Kasachstan meldete am Dienstag, 55 illegale Bergbaubetriebe hätten aufgrund einer Kampagne der Aufsichtsbehörde "freiwillig ihren Betrieb eingestellt" und weitere 51 Unternehmen hätten ihre Tätigkeit "beendet". Diese Kampagne richtete sich gegen illegales Mining, das eine Gefahr für das Stromnetz des Landes darstellt. Die Behörde forderte in ihrer Mitteilung eine klare Regulierung für das Krypto-Mining. 

Der Mitteilung zufolge haben alle betroffenen Betreiber nicht nur das Mining eingestellt, sondern auch die Anlagen abgebaut und von den "Einsatzorten" entfernt.

In der Mitteilung werden mehrere hochrangige Geschäftsleute genannt, die mit den illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen sollen. Darunter sind etwa ein ehemaliger Vorsitzender des staatlichen Gasunternehmens Qazaqgaz, der ehemalige Leiter der Abteilung für Drogenkriminalität der Nationalpolizei und einer der reichsten Leute des Landes.

Diese Unternehmen wurden als illegal eingestuft, weil sie die Regulierungsbehörden nicht über ihre Tätigkeit informiert, sich illegal an das Stromnetz angeschlossen oder Steuern und Zoll hinterzogen hatten. Ein Teil des Stroms, den die illegalen Betreiber verbraucht haben, war für die industrielle Produktion gedacht.

Die Behörde beschlagnahmte über 67.000 Geräte im Wert von rund 190 Millionen US-Dollar und leitete 25 Strafverfahren ein. Berichten zufolge ging der tägliche Energieverbrauch im Land nach dieser Beschlagnahme um 600 MWh zurück.

In diesem Zusammenhang: Kasachisches Ministerium stoppt illegalen Krypto-Mining-Betrieb

Diese Maßnahme ist durchaus nicht überraschend, da Kasachstan bereits seit längerem gegen illegales Krypto-Mining und die Belastung des Stromnetzes dadurch vorgeht. Im August 2021 machte das Land über 18 Prozent der weltweiten BTC-Hashrate aus. Im Februar 2022 kündigte das nationale Energieministerium an, nicht konforme Mining-Farmen identifizieren und vom Netz nehmen zu wollen.

Das soll nicht heißen, dass das Land umfassend und hart gegen das Krypto-Mining durchgreifen will. Die Regierung hat bereits signalisiert, dass sie an einem vernünftigen Regulierungsansatz arbeitet, um diese neuen Möglichkeiten nutzen zu können. In der Pressemitteilung der Finanzaufsichtsbehörde heißt es: "In Anbetracht dieser Entwicklungen arbeitet die abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe an systematischen Entscheidungen zur Regelung der problematischen Fragen."