Das Konzept Privater Blockchains, wie zum Beispiel unternehmensinterne Blockchains, wird „krachend scheitern“, wie Abra Geschäftsführer Bill Barhydt am 25. Februar im Rahmen der Fortune Sendung „Balancing The Ledger“ meinte.

Barhydt, der Geschäftsführer der Wallet und Investment App Abra ist, gibt dafür als Hauptgrund an, dass der Grundgedanke von wahrhaft dezentralisierten Kryptowährungen der genaue Gegenentwurf zu einer privaten Blockchain ist.

Bitcoin und Ethereum sind offene Blockchains, die für jeden zugänglich sind, wohingegen eine private Blockchain lediglich auf solche Personen beschränkt ist, die ein entsprechendes Zugriffsrecht zugeteilt bekommen haben. Private Blockchains funktionieren also eher wie eine zentrale Datenbank.

Barhydt, der ein Pionier des Internets ist, da er am frühen Webbrowser Netscape mitgearbeitet hat, zog einen Vergleich zum damaligen Begriff des „Extranet“. Das sogenannte Extranet war ein privates Netzwerk, das lediglich für bestimmte Nutzer freigegeben war. Hierin sieht er eine Analogie zu den jetzigen privaten Blockchains.

Die Idee des Extranets ist so schnell gestorben, wie sie aufgekommen ist, der Abra Geschäftsführer meint: „Genau das wird auch mit diesem Unternehmens-Blockchain Quatsch passieren.“

Barhydt geht davon aus, dass private Blockchains früher oder später von der Bildfläche verschwinden werden, dahingehend führt er aus:

„Die Leute haben diese schwachsinnige Idee, dass eine Blockchain innerhalb einer Firewall funktionieren kann […] Das wird krachend scheitern. […] Kryptowährungen müssen wahrhaft dezentralisiert sein, eine private Blockchain macht einfach keinen Sinn.“

Auch andere Krypto-Experten haben zuvor einen ähnlichen Standpunkt vertreten, so hat der Bitcoin-Entwickler Jimmy Song im Juni 2018 ebenfalls gesagt, dass die Nutzung von Blockchain-Technologie, um damit zentralisierte System aufzubauen, „keinen Sinn macht“.

Barhydt äußerte sich im Fortune Interview auch zum umstrittenen Coin von JPMorgan Chase. Der sogenannte JPM Coin wurde von der Bank kürzlich auf den Markt gebracht, allerdings findet Barhydt, dass das Produkt falsch kommuniziert wurde, denn er sieht darin eher eine Art „Zweckmittel zur Abwicklung von Transaktionen“ und keinen wirklichen Coin. Sollte sich herausstellen, dass sich dahinter sogar „eine private Blockchain oder ein privater Coin verbirgt, dann ist das Produkt komplette Zeitverschwendung“, wie er ergänzt.

Ripple Geschäftsführer Brad Garlinghouse zeigt sich ebenso wenig begeistert vom JPM Coin und meint, dass dieser „das Ziel [von Krypto] verfehlt hat“. Garlinghouse findet, dass der Coin hinter dem momentanen Zeitgeist hinterherhinkt, wobei er ebenfalls auf dessen geschlossene Struktur verweist, die nicht in eine dezentralisierte Landschaft passt.

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