Ein neuer Ausschuss, der von den Anwaltskanzleien Miller Thomson und Cox & Palmer ernannt wurde, soll die rechtliche Vertretung von betroffenen Kunden der großen kanadischen Kryptowährungsbörse QuadrigaCX unterstützen. Dies wurde in einer Mitteilung vom Gericht am 19. März bekanntgegeben.

In dem Antrag heißt es von Miller Thompson, dass das Gericht den offiziellen Ausschuss für betroffene Benutzer von QuadrigaCX eingerichtet habe. Dieser bestehe aus sieben Benutzern, die von der Schließung der Handelsplattform nach dem plötzlichen Tod ihres Mitbegründers Gerald Cotten im vergangenen Dezember betroffen seien.

Damals gab die Börse an, dass sie keinen Zugang zu ihren Cold-Wallet-Beständen hätte, da Cotten die einzige Person gewesen sei, die Zugang zu den Schlüsseln der Wallets gehabt habe. Diese Kryptowährungen, auf die man nun mutmaßlich nicht zugreifen kann, machen den Großteil des Vermögens der Börse aus. Daher schuldet QuadrigaCX nun geschätzt 115.000 Nutzern umgerechnet über 174,3 Mio. Euro.

Der neu gebildete Ausschuss soll die Kanzleien bei der Vertretung aller betroffenen Nutzer im Gerichtsverfahren gegen QuadrigaCX unterstützen. Der Ausschuss kann Berichten zufolge "zu diesem Zweck Berater, Experten und Berater beauftragen, den offiziellen Ausschuss für betroffene Nutzer und den Vertretungsrat bei der Ausübung ihrer Aufgaben zu beraten und zu unterstützen".

Die Ausschussmitglieder kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Darunter sind auch Branchengrößen wie Eric Bachour, ein Gläubiger der inzwischen außer Betrieb gesetzten Kryptowährungsbörse Mt. Gox, und Magdalena Gronowska, die Beratungserfahrung bei der wirtschaftspolitischen Entwicklung für die Regierung von Ontario mitbringt.

Miller Thomson und Cox & Palmer wurden im Februar durch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Nova Scotia, Justice Michael Wood, zum gesetzlichen Vertreter von QuadrigaCX ernannt. Der Vertretungsrat ist zuständig für die "Verwaltung der Kommunikation mit den Nutzern; dient als Verbindungskanal zu den Benutzern für den Monitor [Ernst & Young]; Vertretung von Nutzerinteressen vor Gericht; Identifizierung potenzieller Interessenkonflikte unter den Nutzern; und die Wahrung der Privatsphäre der Nutzer."

Wie Cointelegraph bereits berichtete, soll Michael Patryn, Mitbegründer von QuadrigaCX, in der Vergangenheit an mehreren kriminellen Aktivitäten beteiligt gewesen sein. Patryn und sein Partner Lovie Horner sind weiterhin zwei der größten Aktionäre von QuadrigaCX. Und das, obwohl er seit 2016 aufgrund einer grundlegenden Meinungsverschiedenheit mit Cotten nicht mehr an der Geschäftstätigkeit des Unternehmens beteiligt war.