Der Vorsitzende des Ausschusses für Finanzmärkte der russischen Staatsduma hat behauptet, dass die Behörde die Einführung einer staatlich gestützten Kryptowährung erwägt, die an den russischen Rubel gebunden wäre. Das geht aus einem Bericht des russischen Radionachrichtensenders Govorit Moskva vom Freitag, 2. November, hervor.

Auf einer Pressekonferenz über die Zunahme der Haushaltsverschuldung zeigte sich der Vorsitzende Anatoli Aksakov zuversichtlich, dass die Regierung eine Kryptowährung unterstützen werde. "Aber es wird eine an den Rubel gebundene Kryptowährung sein". Der Stellvertreter machte deutlich, dass der angedeutete Coin ein Blockchain-betriebener Stablecoin sein soll, der 1:1 an den Rubel gebunden ist.

Aksakov erläutere das Modell des Stablecoin näher und erklärte, dass die Kryptowährung durch ein Bankdepot mit einer bestimmten Geldmenge gesichert werden soll. Danach soll ein Bankinstitut mittels Blockchain-Technologie und zu einem Kurs von 1:1 eine entsprechenden Menge an Kryptowährung ausgeben.

Laut der Moskauer Nachrichtenagentur Mskagency hat der Vorsitzende klargestellt, dass die Kryptowährung von der Zentralbank ausgegeben werde, da sie durch Fiatwährung gedeckt sei. Abschließend stellte Aksakov fest, dass die Umsetzung der Blockchain-Technologie in Bezug auf die Ausgabe von "Krypto-Geld" "vielversprechend" sei.

Ende Oktober behauptete Aksakov, dass große Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) zu einer "düsteren Zukunft" verdammt seien, da sie nicht durch irgendetwas gestützt werden. Er fügte außerdem hinzu, dass dies ein Grund für die kürzliche Änderung des russischen Gesetzentwurfs "Über digitale Finanz-Vermögenswerte" gewesen sei. Darin wurde die Definition von Krypto-Mining aus dessen Zuständigkeitsbereich entfernt.

Die Idee, eine russische staatliche Kryptowährung namens KryptoRubel einzuführen, wurde Anfang 2018 angekündigt. Dabei hat die Russische Vereinigung für Kryptowährung und Blockchain (RACIB) behauptet, dass der Coin Mitte 2019 eingeführt werden soll.

Vor kurzem behauptete der Präsidentenberater Sergei Glazjev jedoch, dass es in dieser Angelegenheit immer noch keine weiteren Schritte gegeben habe. Er erklärte, dass die bestehenden programmatischen Werkzeuge eine "sehr schnelle" Ausgabe von Kryptowährungen ermöglichen könnten.