Choi Jong-koo, Vorsitzender von Südkoreas Aufsichtsbehörde für Finanzdienstleistungen, hat seine ablehnende Haltung gegenüber Digitalwährungen und Initial Coin Offerings (ICOs) bekräftigt. Dies berichtet Business Korea am 11. Oktober und beruft sich dabei auf Chois Äußerungen im Rahmen einer parlamentarischen Sitzung zur Prüfung seiner Behörde.

Südkorea hatte ICOs im September letzten Jahres verboten und argumentierte dabei, dass diese Form der Kapitalbeschaffung „nahezu Glücksspiel” sei. Im August hatten sich die Gesetzgeber, darunter Teilnehmer aus den Regierungsministerien, erneut den Kryptowährungen zugewendet, Hauptthema eine etwaige Aufhebung des ICO-Verbots. Dabei kam man zu dem Schluss, dass es die Entwicklung einer zugehörigen Agenda bräuchte, ehe es eine erneute Freigabe für ICOs gibt.

Bei der jüngsten Sitzung sagte Choi, dass „die Regierung das Potenzial der Blockchain-Branche nicht verkenne“. Allerdings merkt er in diesem Kontext an, dass man „den Handel von Kryptowährungen nicht mit der gesamten Blockchain-Branche gleichsetzen sollte“.

„Viele Leute sind der Meinung, dass die koreanische Regierung ICOs erlauben sollte, aber ICOs bringen Unsicherheit und der mögliche Schaden ist zu groß und offensichtlich. Aus diesen Gründen sprechen viele Länder ein ICO-Verbot aus und agieren vorsichtig.“

Choi äußerte sich auch zur Kritik, die die Banken erhalten, weil sie Kryptobörsen ihre Dienste verweigern. Seiner Meinung nach „sollten Börsen in der Lage sein, Banken davon zu überzeugen mit ihnen zu arbeiten.“

Weitere Stimmen behaupten, dass Südkoreas Regierung ihre offizielle Position zu den ICOs „wahrscheinlich” im November bekanntgeben wird. Hong Nam-ki, Leiter des Büros zur Koordination von Regierungsstrategien, sagte, dass die Regierung ihre Haltung erst offiziell machen wird, sobald alle dazugehörigen Debatten abgeschlossen sind und die Ergebnisse einer Regierungsumfrage feststehen.

Hong gab gegenüber der koreanischen Wirtschaftszeitung Investor an, dass die Regierung eine Befragung von Blockchain-Unternehmen durchführt, die deren Ansichten zur bestehenden Rechtslage einholen will.

Im September hatten die Minister des südkoreanischen Kabinetts sich darauf geeinigt, dass jeglicher Verkauf und Handel von Blockchain-Wertanlagen von der Klassifizierung als Unternehmenskapital ausgeschlossen wird.  Dadurch sollte „die Zusammenarbeit der betroffenen Behörden“ gestärkt werden, außerdem sollen die Bürger damit vor „illegalen Aktivitäten“ geschützt werden.