Laut der bereits zum vierten Mal durchgeführten Fintech-Jahresstudie der Hochschule Luzern ist der schweizerische Fintech-Sektor 2018 erneut stark gewachsen, so die Universität in einer am 27. Februar veröffentlichten Zusammenfassung der Ergebnisse.

Der Schweizer Fintech-Sektor genieße weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen, schreiben  Prof. Dr. Thomas Ankenbrand, Prof. Dr. Andreas Dietrich und Denis Bieri von der Hochschule Luzern. “Im weltweiten Fintech-Hub-Ranking stehen die Städte Zürich und Genf weiterhin auf Platz 2, respektive 3”, melden die Wissenschaftler. Sie äußern die Hoffnung, dass “Schweizer Fintech-Unternehmen dem Rückgang der traditionellen Finanzinstitutionen entgegenwirken” könnten.

Ende 2018 habe es insgesamt 356 Schweizer Fintech-Unternehmen gegeben, was einem Anstieg von 62 Prozent gegenüber 220 Unternehmen im Vorjahr entspricht. Dies sei vor allem einem starken Wachstum im Bereich der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) geschuldet, deren Zahl sich mehr als verdreifacht habe.

Auch bei den anderen Produktbereichen sei ein deutliches Wachstum zu verzeichnen gewesen. Mit Werten zwischen 17 Prozent im Bereich Banking Infrastructure und 38 Prozent für den Bereich Payment sind diese jedoch deutlich weniger dynamisch als der boomende Blockchain-Bereich. Von den insgesamt 356 Unternehmen sind laut der Studie 122 im Bereich DLT tätig.

Auffällig sei 2018 der starke Zuwachs an Risikokapital-Investitionen gewesen, auch wenn die Anzahl der Finanzierungsrunden selbst sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert habe. Zu den beteiligten Krypto-Startups schreibt die Hochschule:

“Den größten Anteil am Seed-Kapital hat die SEBA Crypto AG, die wie am 27. September 2018 angekündigt insgesamt CHF 100 Mio. aufgenommen hat.”

Was Initial Coin Offerings (ICOs) von Fintech-Startups angeht, habe es 2018 jedoch einen Rückgang sowohl bei Anzahl als auch dem Volumen gegeben. Die Studie ermittelt:

“Das größte ICO im Jahr 2018 wurde von Envion durchgeführt, das rund USD 100 Millionen einnahm, gefolgt von Nexo und SwissBorg mit USD 52.5 bzw. USD 50 Millionen”.

Die Ergebnisse der Hochschule Luzern decken sich mit dem bereits im Januar veröffentlichten Swiss Venture Capital Report 2019, der ebenfalls ein starkes Wachstums des Schweizer Fintech-Bereichs im Jahr 2018 festgestellt hatte.