Die schwedische Regierung konkretisiert ihre Bemühungen zur Einführung einer eigenen Zentralbank-Digitalwährung, indem sie nun eine formelle Überprüfung von deren Umsetzbarkeit einleitet.

Wie Bloomberg am heutigen Freitag berichtet, soll abschließend geprüft werden, ob die Zahlungsinfrastruktur des Landes auf eine Digitalwährung umgestellt werden kann. Schweden ist ohnehin für seine geringe Bargeldnutzung bekannt, was gute Voraussetzungen für eine etwaige „E-Krone“ schafft.

Der schwedische Finanzmarktminister Per Bolund gibt an, dass die Regierung die Fertigstellung der Überprüfung bis Ende November 2022 anstrebt. Anna Kinberg Batra, die ehemalige Vorsitzende des Finanzkomitees der schwedischen Zentralbank, soll dabei die Leitung der Initiative übernehmen.

Bolund betont, dass es von oberster Priorität sei, dass das digitale Zahlungssystem des Landes sicher und „für jeden zugänglich“ ist. „Das Design der Digitalwährung und die dafür eingesetzten Technologien könnten große Auswirkungen auf unser gesamtes Finanzsystem haben“, wie er in diesem Zusammenhang zudem feststellt.

Schweden ist der europäische Pionier in Sachen Zentralbank-Digitalwährung. Bereits Ende 2019 hatte das skandinavische Land ein entsprechendes Pilotprojekt angekündigt. Für die Entwicklung der dazugehörigen Plattform hatte sich die schwedische Zentralbank mit der irischen Wirtschaftsberatung Accenture zusammengetan. Die „Riksbank“ hatte den ersten Piloten dann diesen Februar in Betrieb genommen, wobei der Testlauf bis Februar 2021 durchgeführt werden soll.

Zentralbankchef Stefan Ingves hatte sich im Oktober dafür ausgesprochen, dass die E-Krone von seinem Finanzinstitut herausgegeben und als offizielles Zahlungsmittel anerkannt werden sollte. Im Vorjahr war er dahingehend noch deutlich vorsichtiger, als er meinte, dass die Zentralbank nicht allein über die Einführung einer Digitalwährung entscheiden könne:

„In Anbetracht der Tatsache, wie wichtig diese Fragestellung für die gesamte Wirtschaft ist, kann die Riksbank die Entscheidung über die Einführung einer E-Krone nicht allein treffen. Dies ist eine Entscheidung, die klaren politischen Rückenwind braucht.“