Die Schweizer Datenschutzbehörde hat Facebook dazu aufgefordert, ihr genauere Details über das Krypto-Projekt Libra zuzuspielen. Dies berichtet Reuters am 23. Juli.

Der „Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte“ (EDÖB), die in der Schweiz zuständige Behörde für Datenschutz, hat nach eigenen Angaben am 17. Juli einen Brief an die Libra Association adressiert, in dem sie konkretere Details über die Facebook Kryptowährung anfordert. So heißt es:

„Der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte hat die Äußerungen von Mr. David Marcus [dem Projektleiter von Libra] vor dem Komitee des US-Senats zur Kenntnis genommen. Da die EDÖB in einem vorherigen Brief noch keine Antwort darauf erhalten hat, welche persönlichen Daten von der Libra Association genau verarbeitet werden, wird sie hiermit dazu aufgefordert, genauere Details über das Projekt offenzulegen, damit die EDÖB auswerten kann, inwiefern sie als Berater und Aufsicht zuständig ist.“

Diese Meldung schließt sich an ein vorheriges Statement von Hugo Wyler an, der als Leiter für die Kommunikation der EDÖB zuständig ist. Wyler hatte noch vor einigen Tagen bestätigt, dass Facebook die Schweizer Aufsichtsbehörden noch nicht hinsichtlich einer Zulassung von Libra kontaktiert hat.

In diesem Zusammenhang hatte Wyler den Social-Media-Konzern bereits dazu aufgefordert, genauere Details über Libra bekanntzugeben. Außerdem würde die EDÖB die öffentliche Debatte über die Kryptowährung genau verfolgen.

US-Politik hinterfragt Libra Ansiedlung in der Schweiz

Wie Cointelegraph berichtet hatte, hat David Marcus in der Anhörung des US-Kongresses ausgesagt, dass Facebook sich bereits mit den Schweizer Aufsichtsbehörden in Gesprächen befindet, was im Gegensatz zu den Worten von Wyler steht.

In der gleichen Anhörung wurde Marcus auch darum gebeten, zu erklären, weshalb Facebook das Projekt in der Schweiz und nicht in den USA ansiedelt, worauf dieser erwiderte, dass die Schweiz international als „wirtschaftlich vorteilhafter Standort“ bekannt sei.