Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) und die Schweizer Nationalbank (SNB) haben gemeinsam die möglichen Vorteile von Zahlungsabwicklungen über eine Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) erforscht.

Laut einer entsprechenden Ankündigung vom 3. Dezember hat der BIS Innovation Hub Schweiz (BISIH) nun erfolgreich zwei Machbarkeitsstudien durchgeführt, bei denen einerseits die Verknüpfung bestehender Zahlungssysteme mit einem Distributed-Ledger-System erprobt und andererseits die Abwicklung von Zahlungen per Wholesale-CBDC erforscht wurde.

An der Kooperation unter dem Namen „Project Helvetia“ war neben dem BISIH und der SNB auch die marktführende Schweizer Börse Six Group beteiligt.

Wie die Börse in ihrer eigenen Mitteilung angibt, hatte das Projekt Helvetia „die technologische und rechtliche Machbarkeit der Übertragung tokenisierter Vermögenswerte“ zum Gegenstand, wobei die beiden oben genannten Lösungsansätze jeweils einzeln betrachtet wurden. Als Plattform dafür diente die Six Digital Exchange (SDX), die proprietäre Plattform der Six, die bisher noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, aber zukünftig lanciert werden soll.

Allerdings weisen die Kooperationspartner ausdrücklich darauf hin, dass die gemeinsamen Experimente nicht als Fingerzeig für eine etwaige Zentralbank-Digitalwährung der SNB verstanden werden sollen.

Andréa M. Maechler, ein Mitglied des Direktoriums der SNB, betont jedoch, dass die Schweizer Zentralbank mögliche Wege zur Optimierung zumindest erproben will:

„Die Sicherheit und Verlässlichkeit der Schweizer Finanzmarktinfrastruktur müssen unabhängig von den Technologien, welche die Finanzmärkte künftig verwenden, aufrechterhalten werden. Wenn DLT zu signifikanten Verbesserungen beim Handel und bei der Abwicklung von Wertschriften führt, wird die SNB vorbereitet sein.“

Obwohl die Distributed-Ledger-Technologie (DLT), zu der auch die Blockchain-Technologie gehört, sich im Rahmen von Projekt Helvetia als nützliches Tool für Zahlungssysteme erwiesen hat, bleibt unklar, ob sie für die Einführung einer Zentralbank-Digitalwährung als notwendig erachtet wird. Im September 2020 waren sich die Schweizer Nationalbank und die Deutsche Bundesbank noch scheinbar einig, dass eine CBDC nicht zwangsläufig die Blockchain-Technologie einsetzen müsse.