Der bisherige CEO und Präsident des Krypto-Startups TenX hat seine Ämter niedergelegt und das von ihm mitgegründete Unternehmen verlassen, wie Julian Hosp am 8. Januar in einer Videobotschaft auf Twitter bekanntgab.

TenX wird künftig von seinem bisherigen Partner und Co-Founder Tobias Hoenisch geleitet. Welche Gründe zu dem Ausscheiden von Hosp geführt haben, geht aus der sichtlich emotionalen Stellungnahme von Hosp nicht hervor.

Fakt ist, dass es bei den von TenX geplanten Krypto-Kreditkarten, mit denen man in einem Wallet gespeicherte Token-Bestände flexibel zur Zahlung nutzen können soll, offenbar nicht vorangeht. Mehrere Starttermine für die TenX-Karte waren bereits verschoben worden. Wie Hosp in seinem Video andeutet, scheinen Differenzen über die weitere Geschäftsausrichtung von TenX für sein Ausscheiden verantwortlich gewesen zu sein:

“Während wir unsere Vision für 2019 und darüber hinaus planten, wurde uns als Gründern klar, dass der einzige Weg nach Vorne ist, ab sofort getrennte Wege zu gehen. Das bedeutet, ich trete als Chef von TenX zurück.”

Dass der Abschied auf Differenzen zurückzuführen sind, deutet auch das gleichzeitige Ausscheiden seiner Partnerin Bettina Hosp bei TenX an.

Hosp, der sich durch eine von ihm mitgegründete deutsche Facebook-Gruppe zum Thema Kryptowährungen mit mittlerweile über 40.000 Mitgliedern hierzulande einen Namen als Influencer gemacht hat, will sich nach eigener Aussage eine Auszeit zum Nachdenken nehmen.

In der Krypto-Gemeinde macht unterdessen das Gerücht die Runde, Hosp habe noch vor der Bekanntgabe seines Ausscheidens von ihm gehaltene PAY-Token von TenX über die Krypto-Börse Bittrex verkauft. Durch seinen Abgang entstandene Verluste hätte Hosp dadurch vermieden. Der sich seit Monaten abwärts bewegende PAY-Token ist jedenfalls am heutigen Tag mit mehr als fünf Prozent erneut deutlich im Minus.

Ob es mit den von TenX geplanten Krypto-Kreditkarten doch noch klappt, bleibt weiterhin unklar. Die noch Anfang letzten Jahres herrschende Komplettblockade der Finanzindustrie, welche etwa zur Aufgabe des Krypto-Kreditkarten-Anbieters Volinex geführt hatte, scheint sich langsam aufzulösen.

Das Startup Bitwala bietet mittlerweile in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Solarisbank vollwertige Girokonten inklusive Debitkarten mit angebundenem Krypto-Wallet an, über die man sein Krypto-Geld nach einem Umtausch über Bitwala in Euro abheben kann.