Die türkische Behörde zur Bekämpfung von Finanzkriminalität schließt sich als nächste wichtige Regierungsbehörde den Ermittlungen gegen die insolvente Kryptobörse FTX an.

Neben der FTX selbst will die türkische Behörde auch gegen wichtige Einzelpersonen und Unternehmen mit Verbindung zur Krypto-Handelsplattform ermitteln, darunter Banken, Zahlungsdienstleister und Krypto-Dienstleister, wie es in der entsprechenden Mitteilung vom 14. November heißt.

FTX Turkey, die ortsansässige Tochter des Krypto-Konzerns, hat immerhin schon ein Google-Formular zur Verfügung gestellt, über das sich geschädigte türkische Nutzer für die Auszahlung ihrer Gelder eintragen können. Ein konkreter Zeitpunkt einer möglichen Rückerstattung geht daraus jedoch nicht hervor.

Die Türkei ist eine der wichtigsten aufstrebenden Märkte für die Kryptobranche, denn bereits knapp 8 Mio. Menschen in dem Land handeln mit Kryptowährungen, wie Daten der türkischen Kryptobörse Paribu zeigen.

Unter dem Schirm der FTX Group haben am 11. November knapp 130 Firmen Insolvenz in den USA angemeldet, darunter FTX Trading, FTX US und Alameda Research. Die Handelsplattform ist also de facto nicht mehr zahlungsunfähig.

Neben der Türkei haben auch die USA und die Bahamas in den letzten Tagen Ermittlungen gegen die Kryptobörse aufgenommen. In den Vereinigten Staaten ermitteln sowohl die US-Börsenaufsicht als auch das US-Justizministerium.

Auch die Staatsanwaltschaft von Manhattan hat zuletzt gesonderte Ermittlungen aufgenommen, dies gilt ebenfalls für das Verbraucherschutzamt von Kalifornien, das seinerseits Untersuchungen in die Wege geleitet hat.

Auf den Bahamas wird dabei explizit geprüft, inwiefern das Fehlverhalten der Handelsplattform als Straftat einzustufen ist.