Die große US-Kryptobörse und -Wallet-Anbieter Coinbase bietet EU-Bürgern nun Auszahlungen in Fiatwährung über das Online-Zahlungssystem PayPal an. Das wurde in einem offiziellen Blog-Post vom 5. Februar bekanntgegeben.
Wie bereits berichtet, hatte Coinbase letzten Monat zunächst die Unterstützung von PayPal-Auszahlungen für US-Nutzer eingeführt. Die europäische Erweiterung des Dienstes soll sowohl für EU-Bürger als auch für Bürger der Länder gelten, die Mitglieder der Europäischen Freihandelsassoziation sind. Diese Länder sind Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz.
Coinbase hatte bereits im Sommer 2016 die Unterstützung für PayPal integriert, aber stellte den Dienst innerhalb weniger Wochen aufgrund technischer Schwierigkeiten ein.
Bis zum heutige neu eingeführten Dienst haben EU-Bürger und Bürger der Europäischen Freihandelsassoziation ausschließlich SEPA-Überweisungen verwendet, um Fiatgeld auszahlen zu lassen. Bürger Großbritanniens hatten dabei zusätzlich auch die Möglichkeit, das Schnellzahlungssystem (FPS) des Landes zu verwenden, das seit März 2018 über Coinbase nutzbar ist.
Wie bereits berichtet, will Coinbase derzeit ihre Kryptounterstützung sowie ihre Fiat-Gateways ausweiten. Im Dezember enthüllte die Börse, dass sie ihre gelisteten Vermögenswerte um über 30 Kryptowährungen erweitern wolle und das in so vielen Ländern prüfe, wie es seitens der Aufsichtsbehörden zulässig sei. Im November begann die Plattform den außerbörslichen Handel (OTC-Handel) für institutionelle Kunden anzubieten.
PayPal - mit über 254 Millionen aktive Nutzern im dritten Quartal 2018 - hatte in der Vergangenheit eine komplizierte Beziehung mit Krypto. Der Mitbegründer des Unternehmens Luke Nosek erklärte kürzlich, dass das Zahlungsunternehmen in seiner Anfangszeit bemerkenswerterweise ähnliche Ziele hatte, wie die Kryptowährungen. Er behauptete daraufhin:
"Viele Leute wissen das nicht, aber die der anfängliche Zweck von PayPal war es, eine globale Währung zu schaffen, die unabhängig von der Einmischung durch diese, nun ja, korrupten Kartelle von Banken und Regierungen ist, die ihre Währungen entwerten."
Auch der Leiter der Finanzabteilung des Unternehmens John Rainey äußerte sich ähnlich positiv zu Krypto wie Nosek. Ein weiterer Mitbegründer von PayPal, nämlich Max Levchin, hat indessen eine Haltung eingenommen, in der er sich zwar für Blockchain aussprach, aber agnostisch gegenüber (BTC) war.
Im Dezember führte Paypal ein auf Blockchain basierendes Belohnungssystem für Mitarbeiter ein, das die Teilnahme an Innovationsprogrammen fördern soll. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr auch ein Patent in den USA angemeldet, bei dem es um die Erhöhung der Geschwindigkeit von Kryptowährungszahlungen geht.
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