Facebook hat angeblich die Unterstützung von über einem Dutzend Unternehmen, darunter Visa, Mastercard, PayPal und Uber für sein in Kürze vorgestelltes Kryptowährungsprojekt bekommen. Dies meldete das Wall Street Journal (WSJ) am 13. Juni.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle teilte dem WSJ mit, dass die Unternehmen – die sich auf die Bereiche Finanzen, E-Commerce, Risikokapital und Telekommunikation erstrecken – jeweils rund 9 Millionen Euro in ein Konsortium investiert haben, das den künftigen digitalen Token von Facebook, die so genannte Libra, verwaltet.  

Die Quellen des WSJ wiederholten Details, die zuvor in Bezug auf das äußerst geheime Projekt aufgetaucht waren, insbesondere, dass die bevorstehende Krypto des Social-Media-Riesen angeblich eine an einen Mehrzahl nationaler Fiat-Währungen gebundene Stablecoin sein soll. Dadurch sollen Preisschwankungen vermieden werden.

Die Gespräche mit einigen Investitionspartnern seien noch nicht abgeschlossen, und die Liste der Konsortialmitglieder könne sich möglicherweise ändern. Das Konsortium selbst ist angeblich als Libra Association bekannt, fügt der Bericht hinzu.

In dem Bericht wird behauptet, dass mehrere Mitglieder Bedenken geäußert haben, dass das Token von Facebook zu Zwecken der Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung missbraucht werden könnte.

Das WSJ berichtet, dass angeblich weder Facebook noch einzelne Mitglieder des Konsortiums die Kryptowährung kontrollieren werden, obwohl einige Mitglieder Knoten in dem Netzwerk betreiben könnten, das dem Krypto-Zahlungsnetzwerk zugrunde liegt – ebenfalls nach Quellen, die angeblich mit dem Aufbau vertraut sind.

Neben den oben genannten Unternehmen haben sich auch das Fintech-Unternehmen Stripe, die Website für Reisebuchungen Booking.com und die E-Commerce-Website MercadoLibre dem Projekt angeschlossen. Alle Mitglieder des Konsortiums wurden angeblich gebeten, das Whitepaper der Coin, das angeblich am 18. Juni veröffentlicht werden soll, mitzuunterzeichnen.

Wie Cointelegraph berichtet hat, tauchten Gerüchte über Facebooks Pläne zur Integration einer Kryptowährung für WhatsApp-Benutzer erstmals im Dezember 2018 auf, wobei weitere mutmaßliche Details des geheimen Projekts im Februar bekannt wurden.

Insbesondere plant Facebook angeblich, seine Messaging-Infrastruktur zu überarbeiten und seine drei eigenen Apps – WhatsApp, Messenger und Instagram – unter einem Dach zu integrieren, um die Anwendungsmöglichkeit ihrer Kryptowährungen auf insgesamt 2,7 Milliarden Benutzer pro Monat zu erhöhen.

Berichten zufolge hat Facebook im Mai das Trademark "Libra" erworben. Es wird davon ausgegangen, dass rund 100 Personen an dem Projekt arbeiten, wobei über 40 Stellenangebote für die Belegschaft noch offen sind.  

Anfang dieses Monats berichtete Cointelegraph, dass sich Facebook-Mitarbeiter einen Teil ihres Gehalts in der Coin auszahlen lassen können.