Fabian Schär #20

Geschäftsleiter des Center for Innovative Finance an der Universität Basel

Fabian Schär & Geschäftsleiter des Center for Innovative Finance an der Universität Basel & poster
Fabian Schär & Geschäftsleiter des Center for Innovative Finance an der Universität Basel

Kategorie

Forschung

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In der kurzen bis mittleren Frist wird dies zu anhaltenden Reputationsschäden für den gesamten Blockchain-Sektor führen.

Prof. Dr. Fabian Schär hält die Credit Suisse Asset Management Schweiz-Professur für “Distributed Ledger Technology (Blockchain) / Fintech” und ist Geschäftsleiter des Center for Innovative Finance an der Universität Basel. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf interdisziplinären Analysen von Smart Contracts, der Tokenisierung von Assets und möglichen Anwendungen der Blockchain-Technologie. Schär hat zum Thema Kryptoassets und Blockchain-Technologie promoviert und ist Co-Autor mehrerer Publikationen – darunter das Buch "Bitcoin, Blockchain und Kryptoassets" sowie einige wissenschaftliche Artikel, welche in dem "Federal Reserve Bank of St. Louis Review" publiziert wurden. 

Schär ist auch Organisator des "Blockchain Symposiums", der "Blockchain Challenge" und Mitinitiator eines Projekts, bei dem akademische Leistungsnachweise auf einer Blockchain gesichert werden. 

Darüber hinaus ist er Verwaltungsrat bei dem ersten von FINMA regulierten Vermögensverwalter für Kryptoassets und Berater bei verschiedenen Blockchain-Organisationen. 

Welche Ereignisse 2022 waren wichtig für die Krypto- und Blockchain-Adoption?

“Für die Adoption von professionellen Unternehmen sind die Regulierungsbestrebungen vieler Länder und Institutionen als wichtig hervorzuheben – denn auch wenn die Aktivitäten der Regulatoren meines Erachtens nicht immer und überall in eine gute Richtung gehen, ist die Rechtssicherheit ein wichtiger Eckpfeiler für die professionelle Adoption. 

Technisch wurden viele wichtige Erfolge erzielt, insbesondere bei der Blockchain-Privacy und Skalierung (Zero-Knowledge-Proofs) und auf Konsensebene (Ethereum-Merge). Diese Technologien dürften für die zukünftige Blockchain-Adoption eine wichtige Rolle spielen. Es sind zahlreiche interessante Protokolle entstanden und viele Finanzunternehmen haben sich öffentlichen Blockchains und neutraler Infrastruktur angenähert. Das ist eine sehr positive Entwicklung. 

Rückschläge gab es selbstverständlich auch: Nebst der Enttäuschung rund um die undifferenzierten Tornado-Cash-Sanktionen, fällt die offensichtliche Wahl auf den FTX-Skandal. In der kurzen bis mittleren Frist wird dies zu anhaltenden Reputationsschäden für den gesamten Blockchain-Sektor führen. Langfristig sind solche Ereignisse aber wichtig, um die Resilienz und das damit verbundene Vertrauen zu stärken. Das Positive an der Sache ist, dass diese Ereignisse einmal mehr den eigentlichen Sinn und Zweck von öffentlichen Blockchains verdeutlicht haben. Es geht um die Schaffung von neutraler und transparenter Infrastruktur, die solche Vorkommnisse erschweren und Alternativen zu einer zentralen Verwahrung und der damit verbundenen Abhängigkeit bieten soll.”