Laut einer Umfrage von FactSet prognostizieren Analysten für dieses Quartal einen gesteigerten Umsatz bei Nvidia und das trotz „schwindendem“ Krypto-Mining. Dies berichtet Marketwatch am 10. August. Die Zunahme begründet sich dabei durch verstärkte Nachfrage für Hardware im Gaming-Bereich und für Rechenzentren.

Obwohl die Analysten davon ausgehen, dass der durch Mining von Kryptowährungen generierte Umsatz zurückgeht, soll der amerikanische Hersteller von Grafikprozessoren (GPU) einen merklichen Zuwachs beim Verkauf von Gaming-Hardware und Servern verzeichnen. Nvidias Umsatz im Spiele-Sektor soll einen Zuwachs von 47% auf 1,75 Mrd. US-Dollar erfahren, während der Umsatz bei den Rechenzentren um 78% auf 740 Mio. US-Dollar anwächst.

C.J. Muse, ein Analyst von Evercore, stimmt mit den anderen Experten überein und meint, dass „der Bereich der Rechenzentren eine Stärke bleibt, besonders vor dem Hintergrund, dass Nvidia von einem neuen Zyklus im Spiele-Sektor profitiert.“ Dem fügt Muse hinzu:  

„Wir gehen davon aus, dass die erwartete Abnahme des Kryptowährungs-basierten Ethereum GPU-Minings stark übertrieben ist. Nvidia wird wahrscheinlich problemlos damit zurechtkommen.“

Im Mai hatte Nvidia angegeben, 289 Mio. US-Dollar Umsatz durch den Verkauf von Prozessoren auf dem Kryptomarkt gemacht zu haben. Die Krypto-Verkäufe des Unternehmens machten mehr als 9% des Gesamtumsatzes von 3,2 Mrd. US-Dollar aus.

Die Prozessoren für das Krypto-Mining machten 76% des Erstausrüster-Umsatzes (OEM) aus, der im Vergleich zum vorherigen Quartal um 115% angestiegen war. Nvidia hatte allerdings vermutet, dass die Verkäufe am Kryptomarkt im zweiten Quartal um mehr als zwei Drittel zurückgehen würden.

Im Juli wurden diese Prognosen bestätigt, als der Preis für spezialisierte GPUs abnahm, einhergehend mit sinkenden Kursen der Kryptowährungen. Advanced Micro Devices (AMD), der Hauptkonkurrent von Nvidia, hatte im April offengelegt, dass 10% des Firmen-Umsatzes im Quartal durch Blockchain oder Mining zu Stande gekommen waren. Allerdings sagte dessen Geschäftsführerin Lisa Su, dass Blockchain „mehr eine kurzfristige Ablenkung“ sei.

Der Preissturz für Mining-Hardware hält Hersteller allerdings nicht davon ab, weiterhin neue Krypto-Mining Gerätschaften zu produzieren. Im Mai kündigte ASUS an, die „zweite Generation“ an Krypto-Mining Motherboards herauszubringen, die in Nordamerika zum Start des dritten Quartals 2018 auf den Markt kommen sollen.