Der aufsehenerregende Fall um die einst einflussreiche Krypto-Handelsplattform BitMEX hat ein vorläufiges Ende gefunden, indem ein New Yorker Gericht den ehemaligen Gründer und Geschäftsführer Arthur Hayes nun zu zwei Jahren auf Bewährung und sechs Monaten Hausarrest verurteilt hat.
Hayes, die beiden anderen BitMEX-Mitgründer Benjamin Delo und Samuel Reed sowie der freie Mitarbeiter Gregory Dwyer haben sich in dem entsprechenden Strafverfahren allesamt bezüglich der ihnen zur Last gelegten Verstöße gegen das amerikanische Bankengesetz (BSA) schuldig bekannt. So haben alle vier bereits am 24. Februar eingeräumt, „absichtlich nicht die erforderlichen Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung (AML) bei der BitMEX aufgebaut zu haben“.

Die Förderung von Geldwäsche ist nach amerikanischem Recht strafbar und kann eine Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis zur Folge haben. Hayes und Delo hatten ihre Schuld bereits vor Prozessbeginn im März gestanden und Strafzahlungen in Höhe von jeweils 10 Mio. US-Dollar akzeptiert.
Wie Cointelegraph berichtet hatte, hat sich Hayes im April des letzten Jahres freiwillig auf Hawaii den amerikanischen Justizbehörden gestellt, obwohl der ehemalige Geschäftsführer eigentlich in Singapur lebt. Damals meinten dessen Anwälte noch:
„Mr. Hayes ist freiwillig vor Gericht erschienen und wird sich gegen diese unhaltbaren Anschuldigungen zur Wehr setzen.“
Hayes wurde zunächst für eine Kaution von 10 Mio. US-Dollar und unter der Voraussetzung, dass er jederzeit von den Behörden in Singapur wieder ausgeliefert werden kann, freigelassen. Durch die polizeilichen Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft letztendlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Hayes keine ausreichenden Maßnahmen zur Geldwäschebekämpfung auf seiner Handelsplattform installiert hat, woraufhin das jetzige Strafverfahren eingeleitet wurde.
Durch sein Geständnis konnte der ehemalige BitMEX-Geschäftsführer immerhin erreichen, dass die zweijährige Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird, von denen er sechs Monate in Hausarrest absitzen muss. Darüber hinaus ist eine Geldstrafe in Höhe von 10 Mio. US-Dollar zu entrichten.
Eine neue Studie hat derweil ergeben, dass die Kryptobranche längst nicht mehr so begünstigend für Geldwäsche und Finanzkriminalität ist, wie oft behauptet wird.
Obwohl im vergangenen Jahr noch viele Projekte Opfer von verschiedenartigen Angriffen geworden sind, konnten die erbeuteten Gelder weitaus weniger effektiv ausgebucht werden als noch vor ein paar Jahren.

Dmytro Volkov, der Technikdirektor der Kryptobörse CEX.IO, erklärt exklusiv gegenüber Cointelegraph, dass die Behauptung – dass Kryptowährungen hauptsächlich für kriminelle Zwecke genutzt werden – inzwischen nicht mehr haltbar ist:
„Im Hinblick auf den Bitcoin , der auf einer öffentlich einsehbaren Blockchain angesiedelt ist, können seriöse Handelsplattformen mit kompetenten Datenanalysten ganz einfach alle Geldströme nachverfolgen und Hacker davon abhalten, ihre Gelder zu waschen, ehe es überhaupt dazu kommt.“
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