Backpack EU, Eigentümer von FTX EU – dem ehemaligen europäischen Ableger der inzwischen aufgelösten Börse FTX – nimmt nach einer Einigung mit der zyprischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (CySEC) seinen Betrieb auf.
Backpack EU, bei der CySEC als Trek Labs Europe registriert, gab am Montag die Einführung seiner Plattform für unbefristete Futures in Europa bekannt, wie das Unternehmen gegenüber Cointelegraph mitteilte.
„Nachdem wir unser Versprechen, ehemaligen FTX-Kunden in der EU ihr Geld zurückzuerstatten, erfüllt haben, beginnen wir nun damit, eine der ersten vollständig regulierten Krypto-Derivateplattformen in Europa anzubieten. Zunächst kommen ewige Futures“, sagte Armani Ferrante, CEO von Backpack.
Die Ankündigung folgt auf die Übernahme von FTX EU durch Backpack Anfang 2025 und die Übernahme der Verantwortung für die Verteilung der FTX EU-Kundenforderungen durch Backpack seit Mai 2025.
MiFID-II-Lizenz gesichert
Die Einführung von Perpetual Futures durch Backpack EU wird mit der Genehmigung des Unternehmens gemäß der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II), die von der CySEC erteilt wurde, möglich.
Die CySEC hat Trek Labs Europe im Juni 2025 die MiFID-II-Lizenz erneut erteilt, nachdem sich das Unternehmen mit der Aufsichtsbehörde geeinigt und insgesamt 200.000 Euro für „mögliche Verstöße” gegen Vorschriften im Zusammenhang mit FTX gezahlt hatte.
Die zyprische Aufsichtsbehörde hat die Lizenz von FTX EU als zyprische Wertpapierfirma (CIF) im November 2022 nach dem Zusammenbruch ihrer weltweit tätigen Muttergesellschaft FTX ausgesetzt.
Backpack: Wie die Übernahme von FTX EU vonstatten ging
Die Einführung von Backpack EU markiert einen neuen Abschnitt in der komplexen Geschichte von FTX EU, das 2020 in der Schweiz unter dem ursprünglichen Namen Digital Assets AG (DAAG) gegründet wurde.
Nach der Übernahme von DAAG für 323 Mio. US-Dollar benannte Sam Bankman-Frieds FTX das Unternehmen in FTX EU um und lancierte die Plattform offiziell im März 2022. Nach dem Zusammenbruch von FTX nur wenige Monate später versuchten mehrere Unternehmen, darunter Coinbase, das Unternehmen zu erwerben, und zwar im Laufe der Jahre 2022 und 2023.
Schließlich erklärte sich FTX bereit, FTX EU im Februar 2024 für 32,7 Mio. US-Dollar an seine Gründer zurückzuverkaufen, die das Unternehmen dann Anfang 2025 an Backpack verkauften.
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Backpack wurde 2022 vom Solana-Entwickler Ferrante gegründet, der sich von FTX und Jump Crypto eine Finanzierung in Höhe von 20 Mio. US-Dollar für den Aufbau seiner Plattform sichern konnte.
„Viele Leute haben mich und unser Team wegen Verbindungen zu FTX befragt“, schrieb Ferrante am Montag auf X und betonte, dass Backpack vor 2025 erfolglos versucht habe, FTX EU zu erwerben.
„Manche Leute denken, dass wir uns mit all dem das Leben unnötig schwer machen. Aber gerade die schwierigen Dinge, die niemand tun will, sind es wert, getan zu werden“, sagte er und fügte hinzu:
„In diesem Jahr haben wir nicht nur Europa im Visier, sondern später auch Japan und schließlich unser Heimatland, die USA. Wir haben einen langen Weg zurückgelegt, aber wir haben noch einen längeren Weg vor uns. Jeden Tag. Stück für Stück. Stein für Stein.“
Neben den Aktivitäten in der EU hat Backpack auch seine globale Reichweite ausgebaut und im Oktober 2023 eine Lizenz als Anbieter von Dienstleistungen im Zusammenhang mit virtuellen Vermögenswerten (VASP) für Börsendienstleistungen von der Dubai Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) erworben.
Ende 2024 trat Backpack außerdem als Typ-2-Mitglied der Japan Virtual Currency Exchange Association bei, was den Weg für den Eintritt in den japanischen Kryptomarkt ebnete.