Bitcoin hat in mehreren wichtigen Bereichen entscheidende Vorteile gegenüber anderen Kryptowährungen, wodurch der Marktführer seine Position zunehmend festigen wird. Dies meint zumindest der Wissenschaftler Konrad S. Graf.
In einem Interview mit der Eurasia Review, das am 1. Januar veröffentlicht wurde, benennt Graf mehrere „Wettbewerbsvorteile“, die Bitcoin von der Konkurrenz abheben.
Graf hat bereits mehrere wissenschaftliche Essays zum Thema Bitcoin verfasst, in denen er auf verschiedenen Ebenen die gesamtwirtschaftliche Rolle der marktführenden Kryptowährung betrachtet.
Die entscheidenden Wettbewerbsvorteile von Bitcoin sieht er dabei in folgenden Charakteristika.
Knappheit
Die geplante Begrenzung der Umlaufmenge ist wohl das wichtigste Merkmal, das Bitcoin von anderen Fiatwährungen und Kryptowährungen unterscheidet.
„Bitcoins wichtigster Wettbewerbsvorteil ist es, dass es nur begrenzt möglich ist, neue Währungseinheiten zu schöpfen“, wie Graf zusammenfasst.
So kann die Umlaufmenge von Bitcoin, die auf eine maximale Anzahl von 21 Mio. Währungseinheiten beschränkt ist, nicht von außen manipuliert werden und folglich auch nicht entwertet werden. Zentralbanken drucken oftmals neues Geld, ohne dass es dafür einen wirklichen Gegenwert gibt. Diese Erhöhung der Umlaufmenge, zieht unweigerlich eine Entwertung der jeweiligen Währung nach sich. Da Bitcoin auf eine bestimmte Anzahl limitiert ist, kann dieser Effekt nicht eintreten. Eine Eigenschaft, die zum Beispiel auch Gold seine Wertstabilität verleiht.
Selbst mit der größten Mining-Power ist es nicht möglich, die Anstiegsrate der Umlaufmenge plötzlich zu erhöhen, um auf diesem Wege für eine Entwertung zu sorgen, da die Anstiegsrate ihrerseits nach bestimmten Zeiträumen halbiert wird, bis die maximale Anzahl an Währungseinheiten erreicht ist. Andere Kryptowährungen wie Ethereum und haben hingegen eine unbegrenzte Umlaufmenge und können dementsprechend entwertet werden, was sie wiederum mit dem gleichen Fehler behaftet wie Fiatwährungen.
Unabhängiges Zahlungsmittel
Es ist aber nicht nur die oben genannte Knappheit, die Bitcoin zur besseren Währung macht, sondern auch dessen Potenzial als unabhängiges Zahlungsmittel zu fungieren.
Bei diesem Argument lehnt sich Graf an die Gedanken von Saifedean Ammous an, der in seinem Buch „The Bitcoin Standard“ beschrieben hat, inwiefern Bitcoin ein besseres Zahlungsmittel ist als Fiatwährungen.
„Ammous schlüsselt auf, dass die Zahlungsmittelfunktion wohl einer der wichtigsten Bereiche ist, in denen Bitcoin einen Wettbewerbsvorteil besitzt. So kann Bitcoin nicht nur eine gemeinsame, unabhängige Währung werden, sondern auch ein direkter Konkurrent zum SWIFT-System und anderen ähnlichen Zahlungssystemen, die sich in der Zukunft hervortun“, wie Graf erklärt.
Dahingehend fährt er fort:
„In einer Welt, in der die gängigen Zahlungssysteme zu politischen Machtinstrumenten gemacht werden, hat Bitcoin den Vorteil der Neutralität, da es von niemandem kontrolliert werden kann und jeder es benutzen kann.“
Technischer Vorsprung
Durch seine Position als Marktführer konnte Bitcoin sich über die Jahre einen technischen Vorsprung aufbauen, der wiederum den Status als Marktführer gestärkt hat.
Wie Cointelegraph berichtet hat, ist die Hashrate von Bitcoin signifikant höher als beim großen Konkurrenten Ethereum und anderen Marktteilnehmern.
„Bitcoin hat derzeit 97 Exahashes, die das eigene Netzwerk sichern, während Bitcoin Cash lediglich auf 2,5 Exahashes kommt. Damit ist die Hashrate von Bitcoin um das 39-Fache höher“, wie Graf erklärt.
Hashraten von Bitcoin, Bitcoin Cash und Bitcoin SV im Vergleich. Quelle: Coin.dance
Dabei ist nicht nur die schiere „Kraft“ der Hashrate, also die Rechenleistung, die für das Mining der Kryptowährung aufgebracht wird, von Bedeutung, sondern auch die damit einhergehende Verteilung der Rechenleistung auf viele Schultern. Dies macht die Bitcoin Blockchain sicherer und dezentralisierter als sämtliche Konkurrenten.
Dezentralisierung
Die Dezentralisierung von Bitcoin ist der vierte große Wettbewerbsvorteil, den Graf ausmacht, da die marktführende Kryptowährung im Gegensatz zu von Unternehmen gelenkten Kryptowährungen keinen wirklichen Angriffspunkt für politische Einflussnahme bietet.
Dies ist im Jahr 2019 umso deutlicher geworden, als Social-Media Riese Facebook seine Kryptowährung namens Libra angekündigt hat, die von Regierungen und Politikern der ganzen Welt heftigen Gegenwind erfahren hat.
So musste Geschäftsführer Mark Zuckerberg bereits mehrfach vor dem US-Parlament aussagen, um die Kritik gegen das firmeneigene Krypto-Projekt abzufedern.
„Es gibt keinen Geschäftsführer, der nach Washington zitiert werden könnte“, wie Graf dementsprechend für Bitcoin feststellt.
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