Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph.com wieder. Jeder Investment- und Handelsschritt birgt ein Risiko und man sollte gut recherchieren, bevor man eine Entscheidung trifft.

Die Marktdaten stammen von der HitBTC-Börse.

Globale Aktienmärkte: Furcht und Unsicherheit kehren wieder zurück

Der globale Aktienmarkt musste ziemlich viel einstecken in der letzten Woche, dabei wurde der US-Markt am härtesten getroffen. Der S&P 500 Index ist um 5,95 Prozent gefallen. Das war der größte Verlust innerhalb einer Woche seit über zwei Jahren. Das Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, die mit höheren Zinsraten zu tun haben, scheint Anleger abgeschreckt zu haben.

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Ein möglicher Handelskrieg hat Fahrtwind bekommen, als China Gegenmaßnahmen angekündigt hat. Diese richteten sich an den Plan des US-Präsidenten, Zölle für die zweitgrößte Wirtschaft der Welt einzuführen.

Laut Chinas Botschafter könnte diese Gegenmaßnahme eine Reduktion des Kaufs von Staatsanleihen einschließen. Davor haben globale Finanzmärkte schon seit Jahren gewarnt.

Auch die Stimmung gegenüber US-Tech-Unternehmen, die global agieren und den US-Bullenmarkt maßgeblich geführt haben, hat sich verschlechtert. Facebook hat diesen Stimmungswechsel durch seinen mehr oder weniger effektiven Versuch, Probleme mit privaten Daten zu lösen, mitverursacht. Diese wurde kürzlich öffentlich. Die Aktie ist um 18,6 Prozent von seinem Rekordhoch von 195,32 US-Dollar (157,74 Euro) vom Januar gefallen und seine Schwäche wird als Aktienmarkt-Verschiebung in Richtung Unsicherheit gedeutet.

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Der S&P 500 Index hat letzte Woche bei einer wichtigen potenziellen Support-Zone geschlossen, die aus dem braunen 200-Tages-Durchschnitt (MA) und dem 78,6-prozentigen Fibonacci-Retracement besteht. Hier könnte es einen Support geben. Wenn nicht, würde das eine tiefer gehende Korrektur durch die Bären bedeuten. Zuletzt ist der Index im Juni 2016 unter seinen 200-Tages-Durchschnitt gerutscht, aber das ging nicht lange.

Der britische FTSE 100 Index: fortgeführter Bärentrend

Eine Fortführung des Bärentrends wurde letzte Woche beim FTSE Index deutlich, als er unter den vorhergehenden Support von 7.062,10 gefallen ist. Die Woche endete für ihn im unteren Bereich der Spanne.  Die 78,6-prozentige Fibonacci-Retracement-Zone wurde erreicht und der kurzfristige Support könnte zu einem Bounce führen.

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Andererseits wird ein Fall unter das Tief der letzten Woche von 6.877 wahrscheinlich zu einem Sturz unter die nächste Support-Zone auf etwa 6.790,7, das 50-prozentige Retracement eines größeren Aufwärtstrends und den vorherigen Support von 6.677 führen. Man beachte, dass der FTSE weit unter seinem 200-Tages-Durchschnitt liegt (braune Linie).

Deutscher DAX Index: auf der Kippe

Der deutsche DAX Index testet erneut seinen Support und wirkt, als ob er unter diesen durchbrechen könnte. Der nächstgelegene Support setzt sich aus dem kürzlichen Tief von 11.830,98 und dem Tief der letzten Woche von 11.818,70 zusammen. Ein klarer Fall unter das Tief der letzten Woche wird den Index in Richtung der Kreuzung von Support um die langfristige Aufwärtstrendlinie und der 50-prozentigen Retracement-Linie bei 11.421,44 drängen.

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Wenn das den Fall nicht stoppt, dann ist der DAX auf dem Weg in Richtung der Kreuzung des 61,8-prozentigen Fibonacci-Retracements bei 10.908 und der vorhergehenden Resistance um 10.820.

Kryptowährungen: fortgeführte Erholung erwartet

Obwohl fünf der acht Kryptowährungen, die wir beobachten, diese Woche gestiegen sind, waren das keine großen Anstiege. Es gab eine Reihe von wichtigen Entwicklungen, die scheinbar die Stimmung der Anleger entweder in Richtung Bullen- oder Bärenaussicht beeinflusst haben. Insgesamt kann man sagen, dass die meisten Kryptos in einem klaren Abwärtstrend sind und unter ihren jeweiligen 200-Tages-Durchschnitten sowie ihren Downtrendlinien liegen. Die Ausnahme hierbei bildet Litecoin, dessen Lage weiter unten genauer beschrieben wird.

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Nichtsdestotrotz können sich aufgrund der hohen Volatilität bei Kryptos gute Handelsoptionen bei den Sprüngen zurück nach oben ergeben. Wir erwarten eine zunehmende Stärke diese Woche nach den Tiefs vor ein oder zwei Wochen, je nachdem welchen Coin man betrachtet.

Auf der Bärenseite gab es einige Geschehnisse. Twitter kündigte Pläne an, Krypto-Werbung zu verbieten und damit Facebook und Google zu folgen, die ebenfalls solche Verbote angekündigt haben. In anderen Worten: die drei größten Online-Werbe-Plattformen werden Krypto-Werbung verbieten. Im Großen und Ganzen sollte das dennoch Betrügereien entgegenwirken und wird gut für die Märkte sein, da das das Vertrauen stärkt.

In Japan hat die Finanzdienstleistungsbehörde eine Warnung ausgesprochen, die an die Börse Binance gerichtet war, die zweitgrößte Börse weltweit hinsichtlich des Volumens. Binance war ursprünglich in Hongkong ansässig und zog dann nach Japan um. Die Börse wurde in Japan ohne Lizenz betrieben, was dort eine Pflicht ist. Nun hat Binance nach der Warnung entschieden, nach Malta zu ziehen. Diese Ankündigung hat unter Krypto-Enthusiasten Besorgnis erregt, da hier tiefer gehende Probleme ans Licht kommen könnten.

Bei den Bullen wiederum, zeigte sich der Markt etwas entspannter nach dem G20-Treffen letzte Woche in Argentinien. Denn dort wurde kein hartes Durchgreifen gegen Kryptowährungen festgelegt, sondern eine bessere Regulierung vorgeschlagen. Damit scheinen weitere Handlungen der G20-Staaten erst später zu erfolgen.

Litecoin: relativ stark

Litecoin war und ist weiterhin technisch in einer stärkeren Position im Vergleich zu anderen Kryptos. Wie man im Chart unten sehen kann ist er sowohl über seiner langfristigen Downtrendlinie als auch seinem 200-Tages-Durchschnitt (braune Linie). Er ist Mitte Februar über seine Downtrendlinie ausgebrochen und hat seitdem einen Pullback mit sehr geringen Schwankungen gemacht, um diese Linie als Support beim kürzlichen Pullback vom Tief von 137,12 US-Dollar (110,74 Euro) zu testen. Der Support war stark genug, da er über der Linie beim 200-Tages-Durchschnitt schon einsetzte. Man beachte, dass sich der Support auch um den 200-Tages-Durchschnitt bei den Böden im Februar bemerkbar machte. Das ist ein Bullen-Kursverhalten, das zu höheren Kursen führen könnte.

LTC

Ein Ausbruch über der Einmonats-Downtrendlinie würde ein neues Bullensignal auslösen und der Kurs von LTC/USD könnte sein Wachstum beschleunigen. Zunächst sollte man nach einem Ausbruch in Richtung 165,50 US-Dollar (133,65 Euro) Ausschau halten. Seine Stärke bestätigt sich bei einer Rallye über 175,50 US-Dollar (141,73 Euro).

IOTA: stärkste Wertentwicklung diese Woche

Ein potenzielles Kopf- und Schultermuster hat sich auf dem Chart des IOTA gebildet. Er hat die stärkste Wertentwicklung letzte Woche hingelegt und ist dabei um 0,27 US-Dollar (0,22 Euro) oder 24,9 Prozent auf 1,36 US-Dollar (1,10 Euro) gestiegen. Wie bei allen Chartmustern braucht es noch einen Ausbruch, um die Gültigkeit des Musters zu bestätigen, bevor ein Handelssignal zu sehen ist. Es kommt zu einem Ausbruch, wenn er klar über 1,53 US-Dollar (1,24 Euro) steigt.

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Das Mindestziel des rückläufigen Musters liegt etwa bei 2,03 US-Dollar (1,64 Euro). Ein Fall unter den Boden der rechten Schulter bei 1,24 US-Dollar (1,00 Euro) ändert die Musterstruktur und könnte zu einem Nichtgelingen des Muster führen.

Die Marktdaten stammen von der HitBTC-Börse; die Diagramme für die Analyse stammen aus TradingView.