Das Haus des ehemaligen FTX-Co-Geschäftsführers Ryan Salame wurde Medienberichten zufolge vom FBI durchsucht, da der Manager wegen seiner engen Beraterrolle für Sam Bankman-Fried nun im Blick der Ermittlungsbehörden steht.

Die New York Times berichtet am 27. April entsprechend unter Berufung auf Insiderquellen, dass das FBI am Donnerstagmorgen das Haus von Salame in Potomac, Maryland, durchsucht hat.

Bisher ist allerdings unklar, wonach die Behörden gesucht haben. Salame war Co-CEO von FTX Digital Markets, einer auf den Bahamas ansässigen Tochtergesellschaft von FTX.

Ryan Salame (Bild) gilt als enger Vertrauter des ehemaligen FTX-Chefs Sam Bankman-Fried. Quelle: Twitter

Wie Cointelegraph berichtet, war Salame ein erheblicher Nutznießer der betrügerischen Darlehen und Zahlungen, die mehreren Führungskräften der FTX über die inzwischen bankrotte Schwesterfirma Alameda Research gewährt wurden.

Salame war der viertgrößte Empfänger dieser Zahlungen und erhielt insgesamt eine stattliche Summe von 87 Mio. US-Dollar. Bankman-Fried strich selbst 2,2 Mrd. US-Dollar ein, während der ehemalige Technische Direktor Nishad Singh und Mitbegründer Zixiao „Gary“ Wang 587 Mio. US-Dollar bzw. 246 Mio. US-Dollar erhielten.

Das neue Management von FTX unter der Leitung des Rechtsanwalts und Konkursspezialisten John Ray III erklärte in diesem Zusammenhang, dass die insolvente Kryptobörse weiterhin prüfen werde, ob und welche potenziellen Maßnahmen sie gegen die Zahlungsempfänger ergreifen kann. Ray davon aus, dass die dahingehenden Bemühungen „voraussichtlich zur weiteren Identifizierung von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten und Vermögenstransfers führen werden“.

Diese Informationen sollen dann wiederum genutzt werden, um Gelder von den ehemaligen Führungskräften zurückfordern zu können.

Laut Gerichtsdokumenten der Bahamas vom 14. Dezember 2022 war Salame immerhin die erste Führungskraft von FTX oder Alameda Research, die die Behörden bei ihren Ermittlungen unterstützte. Salame meldete der Securities Commission of the Bahamas (SCB) bereits am 9. November, dass FTX Kundengelder an die Schwesterfirma Alameda Research weiterleitete.

Darüber hinaus teilte Salame der SCB mit, dass die Gelder dazu dienten, „finanzielle Verluste von Alameda zu decken“, und dass diese Überweisungen „von den Kunden weder genehmigt noch gebilligt“ worden seien.

Er teilte der Börsenaufsicht zudem mit, dass nur drei Personen über den erforderlichen Zugang verfügten, um Kundenvermögen an Alameda zu übertragen, diese waren: Bankman-Fried, Wang und Singh.

Nach Angaben des staatlichen Spenden-Trackers Open Secrets war Salame einer der wichtigsten politischen Spender bei den amerikanischen Zwischenwahlen im Jahr 2022, der über 200 Einzelspenden in Höhe von mehr als 23 Mio. US-Dollar an Kandidaten der Republikanischen Partei verteilte.

Cointelegraph hat Salames Anwalt Jason Linder und das FBI um einen Kommentar gebeten, aber bis Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.

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