Gary Gensler, ehemaligst Partner bei Goldman Sachs und jetzt staatlicher Regulator, ist der Meinung, dass die Altcoins Ethereum (ETH) und Ripple (XRP) am ehesten als nicht eingetragene Wertpapiere anzusehen sind, wie die The New York Times am Sonntag, den 22. April berichtet.

Nachdem er seine Zeit bei Goldman Sachs beendet hatte, diente Gensler als einer der führenden Finanzregulatoren in der Administration von Ex-Präsident Obama sowie als Leiter für Finanzen bei Hillary Clintons Präsidentschaftskampagne 2016. Die New York Times schreibt, dass Gensler dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) beitreten wird, um Kurse über Blockchain zu halten. Er wird sowohl an der MIT Sloan School of Management unterrichten, sowie als spezieller Berater im Media Lab arbeiten, dass auch die Initiative für digitale Währungen umfasst.

Gensler sagte gegenüber der New York Times, dass er Bitcoin (BTC) nicht als Wertpapier einstuft, da dieser nicht durch ein Initial Coin Offering (ICO) ausgegeben wurde und mit einem dezentralisierten Netzwerk an Entwicklern arbeitet. Andererseits sagte Gensler gegenüber der New York Times, dass in Bezug auf ETH und XRP "es für beide - aber besonders für Ripple - ein starkes Argument gibt, dass sie nicht konforme Wertpapiere sind."

Gensler war ebenfalls der Leiter der US-Aufsichtsbehörde für den Warenterminhandel (CFTC) von 2009 bis 2014, eine Regierungsorganisation, die neben der US-Finanzaufsichtsbehörde (SEC) dabei ist, ein regulierendes Rahmenwerk für Krypto zu entwickeln, dass auch die Klassifizierung von virtuellen Währungen, die über ICOs ausgegeben werden, mit einschließen wird. Angesichts dieser Bemühungen gab Gensler zu Protokoll:

"2018 wird eine sehr interessante Zeit. Über 1.000 zuvor ausgegebene erste Münzangebote und mehr als 100 Börsen, die I.C.O.s anbieten, werden klären müssen, wie sie eine Übereinstimmung mit den US-amerikanischen Wertpapiergesetzen erreichen."

Als Reaktion auf Genslers Behauptungen erklärte Aya Miyaguchi, die Leiterin der Ethereum-Stiftung, in einer E-Mail an die New York Times, dass die Stiftung "weder die Versorgung von Ether kontrolliert, noch die Fähigkeit besitzt, diese auszugeben und die Menge an Ether, die die Stiftung hält (unter 1 Prozent des gesamten Ether-Angebots) ist bereits niedriger als jene, die von anderen Teilnehmern in anderen Ökosystemen gehalten wird". Gensler machte die Anmerkung, dass ETH sich eventuell nicht der Klassifizierung als Wertpapier halten muss, da die Coins inzwischen per Mining generiert werden. Allerdings könnte die Tatsache, dass die Ethereum-Stiftung die Coins vor 2014 verkauft hatte, zu einem Problem werden.

Tom Channick, ein Sprecher für Ripple, sagte der New York Times, dass XRP kein Wertpapier sei, denn XRP "gibt seinen Eigentümern kein Interesse oder eine Beteiligung an Ripple, und sie erhalten keine Dividenden. XRP existiert außerhalb von Ripple, wurde vor dem Unternehmen erschaffen und wird nach ihm existieren."

Gensler, der bemerkte, dass er selbst keine Kryptowährungen besitzt, glaubt, dass Blockchain eventuell das traditionelle Finanzsystem verändern wird, allerdings nicht ohne bestimmte Veränderungen in der Krypto-Sphäre:

"Ich wäre überrascht, wenn sie nicht in 10 Jahren irgendwo auf bedeutungsvolle Art und Weise im Finanzsystem sind. Aber viel von dem Zeug, das im Augenblick angepriesen wird, wird dann nicht mehr da sein."

Die CFTC und die SEC hielten eine Krypto-Anhörung am 2. Februar ab, die damit schoss, dass ICOs strenger reguliert sein sollten und Kryptowährungen Raum zum Wachsen gegeben werden muss. Die SEC leitete ebenfalls eine eigene Untersuchung von Kryptogeschäften Ende Februar ein.