Der Forex (FX)-Abwickler CLS die finale Testphase für seinen Blockchain-Zahlungsdienst für Banken begonnen, berichtete Financial News am 27. Juli. Der Dienst soll im Spätsommer dieses Jahres mit sieben Banken gestartet werden.

CLS, das in New York ansässige globale Multi-Currency-Cash Settlement-Unternehmen, arbeitet mit dem Technologieunternehmen IBM zusammen, um einen Blockchain-basierten Zahlungsnetting-Service einzuführen. Das System soll in Banken-IT-Systeme integriert werden, um den Standardisierungsgrad in den globalen Devisenmärkten zu erhöhen und die Prozesskosten zu senken.

Im Moment sind die Devisenmärkte Berichten zufolge nicht standardisiert, was häufig zu verstreuten Netting-Ansätzen führt und zu höheren Kosten führt, schreibt die Financial Times.

CLS plant, seinen Mitgliedern zwei Möglichkeiten anzubieten, sich mit dem CLSNet-Dienst zu verbinden, die sowohl eine direkte als auch eine zwischengeschaltete Verbindung über den SWIFT-Finanzmitteilungsanbieter vorsehen. Ein CLS-Sprecher stellte jedoch klar, dass sich die Kunden in den ersten Phasen auf den SWIFT-Provider verlassen würden, während direktes Node-Hosting  später angeboten werde, wenn die Technologie besser ausgreift sei.

Etwa sieben Banken sind zwar bereit, den bevorstehenden Service zu testen, aber angeblich nur die Hälfte derjenigen, die das Projekt ursprünglich unterstützt hatten. CLS Chief Strategy and Development Officer Alan Marquard erklärte dies damit, dass einige Großbanken sich vorerst aus Vorsicht nicht direkt mit der Blockchain verbinden wollen, da die Technologie noch nicht ausreichend für die Abwicklung und Verwahrung von Wertpapieren getestet worden sei.

Wie Marquard erklärte, müssten Banken zur Implementierung nicht nur eine Software installieren, sondern zunächst  auch "operatives Wissen und Know-how aufbauen", damit ein angemessener Schutz ihrer Datenbanken gewährleistet ist.

CLS Group, ursprünglich Continuous Linked Settlement, ist ein US-amerikanischer FX-Abwicklungsdienstleister mit renommierten Mitgliedern wie Goldman Sachs, JPMorgan, Barclays und Citigroup. Ende Mai investierte das Unternehmen 5 Millionen Dollar in das Blockchain-Konsortium R3, um mit führenden Blockchain-Experten zusammenzuarbeiten.

SWIFT, ein Dienstleister mit mehr als 45 Jahren Erfahrung im internationalen Zahlungsverkehr, hat kürzlich berichtet, dass sein Blockchain-Pilotprojekt für Bank-zu-Bank-Überweisungen "sehr gut" laufe. Bereits 2017 hatte SWIFT ein auf dem Hyperledger basierendes Projekt für einen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrsmarkt angekündigt.

Anfang Juni hatte Ripple (XRP) Chef-Kryptograph David Schwartz unter Hinweis auf die geringe Skalierbarkeit und Datenschutzprobleme bei Blockchain behauptet, es sei unwahrscheinlich, dass Banken die Technologie für die Verarbeitung internationaler Zahlungen einsetzen würden.