Digitale Währungen sollen bis zum Jahr 2021 in allen vier FANG-Unternehmen angeboten werden, wie Tyler und Cameron Winklevoss gegenüber CNBC in einem neuen Interview am 9. Juli erklärten.

In Bezug auf Facebooks Libra sagten die Zwillinge, die die Kryptowährungs-Handelsplattform Gemini gründeten, es sei nur eine Frage der Zeit, bis andere Technologieriesen diesem Beispiel folgen würden. 

FANG sind die inoffiziellen "Big Four" des Internets: Facebook, Amazon, Netflix und Google.

"Wir prognostizieren, dass alle FANG-Unternehmen innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Art Kryptowährungsprojekt haben werden", so Tyler gegenüber dem Netzwerk.

Libra ist als Zahlungsprotokoll zwar noch nicht auf dem Markt, aber die Regulierungsbehörden haben bereits Bedenken dazu geäußert. Insbesondere in den USA wurden die Entwickler von mehreren Seiten dazu aufgefordert, das Projekt vorläufig zu stoppen. 

Diese Bedenken sind darauf zurückzuführen, dass Libra das Potenzial hat, das Bankensystem zu umgehen. Kryptowährungsbefürworter argumentieren, dass das Bankensystem deshalb fürchte, ein Teil ihrer Stellung zu verlieren. 

Am Donnerstag fiel Bitcoin (BTC) selbst um über 10 Prozent, nachdem ein Leitender US-Gesetzgeber erneut Bedenken im Zusammenhang mit Libra äußerte.

Die Winklevoss-Brüder glauben jedoch, dass man mit Regulierungsbehörden direkt zusammenarbeiten sollte, um ein disruptives Finanzangebot auf den Markt zu bringen.

Obwohl viele sagen, dass es sich überhaupt nicht um eine Kryptowährung handelt, deuteten die Zwillinge sogar an, dass sie den Handel mit Libra auf Gemini fördern würden, wenn er offen sein und keinen verbindlichen Beschränkungen unterliegen sollte.

"[...] Wir werden Libra gründlich bewerten und er könnte tatsächlich ein Vermögenswert sein, der eines Tages gelistet wird, wenn es sich um ein offenes Protokoll handelt; das ist möglich", so Tyler weiter.

Anfang der Woche gab Tom Lee, der ein bekannter Bitcoin-Verfechter ist, eine ähnliche Prognose ab. Auch er glaube, dass in Zukunft die anderen Tech-Riesen in die digitale Währungsbranche einsteigen werden.

"Die Tatsache, dass Facebook und wahrscheinlich auch andere FANG-Unternehmen ihre eigenen digitalen Währungen entwickeln, bestätigt, dass digitales Geld nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden wird", so Lee gegenüber CNBC.