In unseren Expertenrunden kommen führende Köpfe der Krypto-Industrie zusammen, um Meinungen auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und ihr Wissen weiterzugeben. Diese Dialoge behandeln relevante Themen wie Blockchain-Technologien, ICO Funding, steuerliche Regelungen und die Adaption von Krypto in den unterschiedlichen Märkten.
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Die Bedenken werden lauter, dass Kryptowährungen zur Finanzierung von illegalen Geschäften überall auf der Welt eingesetzt werden - bald übertönen sie jene, die lediglich die Volatilität von Kryptowährungen beschreien.
Mehr als 60 Finanzermittler von Interpol und Europol aus über 30 Ländern nahmen im Januar an einem Krypto-Workshop teil und diskutierten mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Missbrauches von Kryptowährung durch Kriminelle.
Laut dem Europol-Chef Robin Wainwright werden jährlich knapp 4,5 Bio. Euro in Krypto gewaschen.
Da alle Transaktionen in Krypto in einem einen öffentlichen Ledger einsehbar sind, benutzen Kriminelle sogenannte "Tumbler" oder Verschmischungsservices. Diese mixen potenziell identifizierbare Funds mit ähnlichen, um so die Spur zur Orginalquelle zu verwischen.
Quelle: transparente Zukunft
Neue Kryptowährungen wie Cloakcoin, Dash, PIVX und Zcoin integrieren solche Tumbler direkt in ihr Blockchain-Netzwerk. Monero, die beliebte Kryptowährung für Kriminelle, bietet Anonymität ohne einen solchen Vermischungsservice; das extrem auf Privatsphäre ausgelegte Blockchain-Designs scheint ausreichend Geheimhaltung zu garantieren.
Speziell solche Kryptowährungen, die besagte Tumbler oder Spurenverwischer integrieren, sollten genau beobachtet werden, damit sie nicht zur Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder anderen illegalen Aktivitäten verleiten.
Nach dem Workshops haben Behörden überall auf der Welt ihre Gegenmaßnahmen gegen den Missbrauch von Krypto signifikant ausgebaut; darunter die USA, die EU, Japan und Australien.
Europäische Union (EU)
Die 45 Mitgliedsstaaten des EU-Parlaments planen eine Ermittlung gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung innerhalb der digitalen Märkte, welche durch Krypto finanziert werden. Am 7. Februar 2018 hat das EU-Parlament in einem Votum beschlossen, ein neuartiges Kommitee namens "Taxe 3" ins Leben zu rufen. Dieses widmet sich der Untersuchung von Finanzverbrechen mit Bezug zu Kryptowährungen und regulatorischen Missständen innerhalb der EU und seinen Zugehörigkeitsstaaten.
Die EU-Mitgleidsstaaten besitzen das exklusives Recht auf Steuererhebungen innerhalb der eigenen Grenzen. Der EU ist in diesem Bereich nur wenig Mitspracherecht gewährt. Taxe 3 muss im März die Plenarabstimmung durchlaufen, bevor die einjährige Untersuchung beginnen kann.
Die Vereinigten Staaten
Das Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) des US-Finanzministeriums überwacht Transaktionen in Krypto nach den geltenden Rechtsvorschriften für Money Transmitter. Wer als Amerikaner Interesse an einem aktiven Auslandskonto hat, oder auch nur eines unter seinem Namen hält, muss laut Regelungen einen Auslandskontobericht namens FinCEN 114 einreichen; wenn der Wert dieses Auslandskontos zu irgendeinem Zeitpunkt im Jahr 10.000 US-Dollar (knapp 8.100 Euro) übersteigt. Dies gilt auch für Krypto-denominierte Konten. FinCEN teilte kürzlich mit, dass es "aggressiver" gegen Krypto-Steuerbetrüger und Plattformen mit unzureichenden Sicherheitsstandards vorgehen will - auch außerhalb den USA.
Die Internal Revenue Service - Criminal Investigation Division der USA (IRS-CI) hat sich unterdessen 10 weitere Ermittler zur Verstärkung ins Team geholt, um grenzübergreifend Krypto-Steuerbetrüger aufzuspüren.
Auch der Einwanderungs- und Zollermittlungsdienst (ICE) hat angedeutet, dass er Undercover-Techniken nutzt, um Peer-to-Peer Kryptobörsen zu infiltrieren, die für die Nutzung der beschriebenen Mixer-Techniken bekannt sind.
Asien / Australien
Die Financial Service Agency (FSA) untersucht derweil sämtliche Krypto-Tauschbörsen, nachdem Hacker im Januar eine Rekordsumme von 430 Mio. Euro in digitalen Coins vom Walletanbieter Coincheck entwendeten.
Das Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC) hat am 13. Dezember 2017 seinen Anti-Money Laundering and Counter-Terrorism Financing Act 2006 veröffentlicht, um gegen Krypto-finanzierte Geldwäsche und Finanzterrorismus vorzugehen. Das neue Gesetzt verpflichtet Krypto-Börsen, seine Kunden genauer zu identifizieren und aufmerksamer bzw. misstrauischer bei ungewöhnlichen Transaktionen zu sein. AUSTRAC führt zur Zeit eine Marktstudie durch, um ein Feedback zu den neu aufgesetzten Regeln zu bekommen.
Die Ansichten und Interpretationen in diesem Artikel sind lediglich die des Autors und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung des Cointelegraphen wieder.
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