Japan hat seinen Finanzregulator, die Financial Services Agency (FSA), überarbeitet, um besser auf Fintech-Sektoren wie Kryptowährungen eingehen zu können, wie der lokale Nachrichtendienst Nikkei Asian Review am 17. Juli berichtete. Angeblich wurden in diversen Büros Veränderungen vorgenommen, um die Organisation in ihrer Agilität besser an die neuen Probleme und Herausforderungen des Finanzsektors anzupassen.
Ab heute, dem 18. Juli wird die Abteilung für Strategieentwicklung und Management, welche das Büro für Untersuchungen ersetzt, die Finanzstrategiepolitik entwickeln und Probleme des digitalen Währungs- und Fintech-Marktes behandeln, sowie Geldwäscheaktivitäten managen. Darüber hinaus ist das Büro verantwortlich für administrative Aufgaben und Inspektionen von Finanzinstitutionen.
Die Abteilung für Politik und Märkte ersetzt das Büro für Planung und Koordination und ist mit der Aufgabe betraut, ein legales Rahmenwerk zu entwickeln, das dem rapiden Wachstum des Fintech-Sektors angemessen ist. Das Aufsichtsbüro unterdessen bleibt unverändert.
Die FSA hatte dieses Jahr diverse Maßnahmen gegen verschiedene Krypto-Börsen eingeleitet. Im März schickte die Agentur "Bestrafungsmitteilungen" an sieben Krypto-Börsen und legte nach einer Inspektionsrunde vorübergehend die Aktivitäten von zwei von ihnen auf Eis. Letzten Monat gab die FSA Aufforderungen zur Geschäftsverbesserung an fünf registrierte Börsen heraus, in denen angekreidet wurde, dass die Börsen keine angemessenen internen Managementsysteme vorweisen können, inklusive unzureichenden Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche.
Anfang des Monats kündigte die FSA an, eine Änderung des legalen Rahmenwerkes für die Regulierung von Krypto-Börsen in Erwägung zu ziehen. Die FSA hatte geplant, Krypto-Börsen über das Finanzinstruments- und Börsengesetz (FIEA) zu regeln, nicht über ihre gesetzlichen Grundlage, den Payment Services Act. Dies würde bedeuten, dass die Börsen stärke Kundenschutzmaßnahmen besitzen. Per FIEA müssen Wertpapierfirmen Kundengelder und Wertpapiere - wie Aktien - separat von Gesellschaftsvermögen managen.
Im Juni fragte der japanische Finanzminister Senator Fujimaki den stellvertretenden Premierminister Taro Aso, ob Krypto-Geschäfte über eine "separate Verrechnungsbesteuerung" besteuert werden sollten, anstatt wie aktuell als "sonstige Einkommen" abgerechnet zu werden. Aso sagte, dass diese Idee "zweifelhaft" sei und verwies auf öffentliche Bedenken hinsichtlich der "Steuer-Fairness". Eine Veränderung des Steuerschemas würde die aktuelle Besteuerungsrate von maximal 55 Prozent auf eine Pauschalrate von 20 Prozent senken, ähnlich wie bei Aktiendeals oder Forex-Handlungen.
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