Im ersten Quartal 2019 wurden umgerechnet etwa 105 Mio. Euro durch Initial Coin Offerings (ICOs) aufgebracht. Diese Summe liegt weit unter den 6,1 Mrd. Euro, die im Jahr 2018 im gleichen Zeitraum erzielt wurden, wie aus einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) vom 31. März hervorgeht.
Die Daten, die im Bericht genannt werden, wurden von der ICO-Analse-Webseite TokenData bereitgestellt. Das WSJ behauptet, dass die Anleger durch die Maßnahmen der Regulierungsbehörden gegen nicht konforme ICOs und durch den Bärenmarkt im vergangenen Jahr abgeschreckt wurden.
Ein aktuelles Beispiel dafür gab es im Februar, als die US-Wertpapier- und Börsenkommission (SEC) der Kryptofirma Gladius Network vorwarf, nicht registrierte Wertpapiere verkauft zu haben. Das Unternehmen hatte sich zuvor selbst bei der Behörde gemeldet.
Im vergangenen Monat behauptete Jalak Jobanputra, einer der Gründungspartner von Future Perfect Ventures, dass die Risikokapitalbewertungen ebenfalls stark vom Krypto-Bärenmarkt beeinflusst worden seien.
Der aktuelle Bericht zeigt auch, dass von den 2.500 Projekten, die TokenData seit 2017 verfolgt hat, nur 45 Prozent tatsächlich Geld aufgebracht haben sollen.
Außerdem hat TokenData laut dem WSJ auch erklärt, dass nur 15 Prozent der Token, die in erfolgreichen ICOs ausgegeben wurden, zu oder über ihrem ursprünglichen Preis gehandelt werden.
Laut dem Artikel sagte der Rechtsanwalt und Berater Joshua Ashley Klayman, dass ICOs verschwinden könnten, aber der Markt für digitale Wertpapiere bleiben würde. In jüngster Zeit rücken so genannte Security Token Offerings (STOs) weltweit sowohl im privaten Sektor als bei den Regierungsbehörden zunehmend in den Mittelpunkt.
In den USA stehen Anleger vor einer sehr uneinheitlichen Regulierung, wenn es um den Verkauf von Token geht. Im Februar verabschiedete der Staat Wyoming ein Gesetz im Zusammenhang mit Blockchain-Tokenisierung. Ein ähnliches Gesetz wurde bereits im September 2017 in Delaware verabschiedet.
Diese Woche berichtete Cointelegraph, dass der Eigentümer eines Start-ups, das sein ICO abbrechen musste, versucht hatte, das Unternehmen auf eBay für umgerechnet rund 53.000 Euro zu verkaufen. Das Start-up namens "Sponsy" wird als Blockchain-Projekt beschrieben, das sowohl für ein ICO als auch für ein STO vollkommen bereit sein soll.
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