Die Schweizer Nationalbank hat am 31. Mai eine Konferenz zu Krypto-Assets und Finanzinnovationen veranstaltet, bei der es auch um das Thema Zentralbankwährungen (CBDC) ging.
In zwei von drei der geplanten Sessions ging es um CBDCs, was verdeutlicht, wie ernst die Schweizer Währungshüter das Thema nehmen.
Präsentiert wurden dabei unter anderem wissenschaftliche Paper von Jonathan Chiu von der Bank of Canada und David Andolfatto von der Federal Reserve Bank of St. Louis, welche sich mit der Bedeutung von CBDCs für das Bankensystem und insbesondere für Privatbanken auseinandergesetzt haben.
Mit Prof. Dr. Fabian Schär war auch der Leiter Forschungsstelle Center for Innovative Finance (CIF) der Universität Basel mit dabei.
Wie das Finanzportal finews.ch schreibt, machen sich in der Schweiz zur Zeit zahlreiche Fürsprecher bei den Schweizer Zentralbankern für einen digitalen Franken stark. Dirk Niepelt, Ökonomieprofessor an der Universität Bern und Direktor des SNB Studienzentrums Gerzensee, sagte im Gespräch mit dem Nachrichtenportal:
“Die Thematik gewinnt immer mehr an Fahrt und Breite. Mein Eindruck ist, dass man sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzt.”
Bislang stand die Schweizer Nationalbank der Idee digitaler Zentralbankwährungen äußerst kritisch gegenüber. Am 21. Juni erklärte Thomas Moser, Direktor der Schweizerischen Nationalbank (SNB), dass Kryptowährungen und Blockchain nicht innovativ genug seien, um die Ausgabe einer staatlich gestützten digitalen Währung in Erwägung zu ziehen.
Auch Deutschland lehnt das Konzept bislang ab. Im letzten Sommer antwortete das deutsche Finanzministerium auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Gerhard Schick mit der Aussage, “dass die Ausgabe einer CBDC zu riskant sei”. Es gibt jedoch einige Länder, die bereits eine eigene Digitalwährung nutzen, und auch solche, die das Thema intensiv erforschen.