Ein hochrangiges Mitglied des russischen Parlaments ist der Überzeugung, dass Kryptowährungen Regierungen in den finanziellen Ruin treiben können. Die russische Nachrichtenagentur Rambler berichtete am 20. Mai von den entsprechenden Äußerungen.

Nikolai Arefiev, der der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF) angehört und Vize-Vorsitzender des parlamentarischen Ausschusses für Wirtschaftspolitik und Innovation ist, meint, dass Kryptowährungen dazu benutzt werden, um Gelder am Fiskus vorbei ins Ausland zu schleusen.

Um die damit einhergehende Gefahr zu verdeutlichen, bemüht Arefiev einen drastischen Vergleich und meint, dass der Wiederaufbau Russlands im Jahr 1994 „völlig unmöglich“ gewesen wäre, wenn es Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) schon damals gegeben hätte, da dringend benötigte Steuergelder so ins Ausland abgeflossen wären.

Der 70-jährige Politiker meint in diesem Zusammenhang, dass es für Regierungen ohnehin wenig ertragreich sei, sich mit Kryptowährungen auseinanderzusetzen. Nationen, die sich für ein Krypto-Generalverbot entschieden haben, hätten sich demnach nur für die einfachste Möglichkeit entschieden, ihre Steuereinahmen zu schützen.

Des Weiteren hat Arefiev die russische Öffentlichkeit heute auch vor spekulativem Kapital gewarnt, das seiner Meinung nach mittlerweile 90% der gesamten Weltwirtschaft ausmacht. Bitcoin würde ebenfalls zu diesen Spekulationsgeschäften gehören, die lediglich „Geld durch Geld“ erschaffen und keine Produkte oder Dienstleistungen mit tatsächlichem Mehrwert darstellen.

Russland hat bisher noch keine gesetzlichen Vorschriften zur Regulierung der Kryptobranche verabschiedet. Ministerpräsident Dmitri Medwedew hatte letzte Woche dahingehend verlauten lassen, dass die Ausarbeitung entsprechender Regulierungsvorschriften derzeit keine Priorität genießt, da Kryptowährungen „an Popularität verloren haben“, wie er angibt.

Die Sberbank, die größte Privatbank des Landes, hat Kunden, die Vermögen durch Kryptowährungen erzielen unterdessen dazu aufgefordert, detaillierte Informationen offenzulegen.