Die ukrainische Zentralbank hat ein Pilotprojekt zur Einführung einer digitalen Nationalwährung namens „E-Hrywnja“ erfolgreich abgeschlossen, wie die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine am 22. Februar meldet.

Die Nationalbank der Ukraine (NBU) hatte entsprechende Überlegungen im Laufe des vergangenen Jahres angestellt, woraufhin im Dezember tatsächlich das oben genannte Pilotprojekt ins Leben gerufen wurde, wie Aleksandr Yablunivskiy, Abteilungsleiter für Innovation bei der Zentralbank, nun verrät.

„Ende letzten Jahres haben wir mit einem Pilotprojekt begonnen, im Zuge dessen die NBU Mitarbeiter ein digitales Zahlungsinstrument nutzen konnten. Ziel war es, den praktischen Nutzen zu erkennen bzw. welche Chancen sich dahingehend für die Zentralbank ergeben.“, wie Interfax ihn zitiert.

Die Ukraine setzt derzeit weitestgehend Bargeld ein, ein Umstand, den die Regierung ändern möchte, wie schon aus vorherigen Ankündigungen zur E-Hrywnja deutlich geworden ist.

Die ukrainische Regierung zeigt sich dementsprechend auch offen gegenüber Kryptowährungen und hat sich um deren Regulierung bemüht, allerdings fällt das Urteil darüber bisher gemischt aus. Die Zentralbank des Landes findet, dass sich schlicht zu viele Behörden am Gesetzgebungsprozess beteiligen.

Die Zentralbank will im nächsten Schritt die Ergebnisse der Testphase auswerten, wie Yablunivskiy angibt. So führt er aus:

“We can even say we’ve gotten ahead of global leaders [in national digital currency], given we’ve taken a step in conducting practical research, albeit a small step,” he commented.

„Wir können jetzt von uns behaupten, dass wir dem Rest der Welt in Sachen nationaler Digitalwährung voraus sind, da wir zu dem Thema praktische Forschung betrieben haben. Das ist zwar nur ein kleines Stück Vorsprung, aber immerhin.“

Allerdings weist Yablunivsky explizit darauf hin, dass die E-Hrywnja keine Kryptowährung ist:

„Wir reden hier nicht von einer Kryptowährung, sondern von einer Zentralbank-Digitalwährung. Diese kann sowohl mit einer dezentralisierten Technologie als auch mit einer zentralisierten Technologie umgesetzt werden.“

Im Januar 2018 hatte die NBU erstmals angekündigt, dass sie eine digitale Version der einheimischen Währung in Betracht zieht, allerdings ohne diese zwangsläufig auf Blockchain stützen zu wollen.

Wie Cointelegraph schon mehrfach berichtet hat, gibt es für Regierungen eine Vielzahl an Gründen, eine digitale Staatswährung einzuführen. Als umstrittenes Beispiel dient der venezolanische Petro, der als digitaler Token neben der eigentlichen Nationalwährung steht.

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