Das U.S. Congressional Subcommittee on Monetary Policy and Trade hat am 18. Juli in einer Anhörung wichtige Fragen rund um digitale Währungen diskutiert. Die Anhörung mit dem Titel "The Future of Money: Digital Currency", beleuchtete potenzielle nationale und globale Implementierungen von Kryptowährungen.

Bei der Anhörung erörterte der Unterausschuss den Einsatz von Kryptowährungen und der zugrunde liegenden Technologie, der Blockchain, durch die Zentralbanken und diskutierte die Frage, ob die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) sinnvoll ist.

Rodney Garratt, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of California, Santa Barbara, vertrat die Auffassung, dass die Banken entscheiden müssten, ob sie sich "vollständig von der Bereitstellung eines Zahlungsmittels für die Allgemeinheit zurückziehen" oder ob sie eine Art digitale Alternative bevorzugten, was wiederum eine Art Kryptowährung sein könnte.

Alex Pollock, Senior Fellow am R Street Institute, argumentierte, dass "eine digitale Zentralbankwährung eine der schlechtesten Finanzideen der letzten Zeit" sei, eine Realisierung aber dennoch  denkbar wäre. Pollock sagte, dass die digitalen Währungen der Zentralbank nur die Größe, die Rolle und die Macht der Bank erhöhen würden, und fügte hinzu, dass die Einführung einer CBDC durch die Federal Reserve dazu führen würde, dass sie zum "mit überwältigendem Abstand größten Kreditgeber des US-amerikanischen Wirtschafts- und Finanzsystems" werden würde. Er sagte:

"Ich denke, wir können mit Sicherheit vorhersagen, dass ihre Kreditvergabe unweigerlich stark politisiert wäre und die Steuerzahler für ihre Kreditverluste wie am Haken wären. Das Risiko läge direkt bei der Zentralbank."

Pollock erklärte, dass bei der Digitalisierung von Papiergeld seine Natur nicht geändert werde und dieses immer noch von einer Zentralbank ausgegeben werden würde. Während Pollock sich eine Art von privater digitaler Währung vorstellen kann, die mit Vermögenswerten unterlegt ist, kam er zu dem Schluss, dass dies keine private Währung wie Bitcoin sein würde. Nach Pollocks Ansicht handelte es sich bei Kryptowährungen im Wesentlichen um Anteilsscheine.

Als der Vorsitzende des Unterkomitees, Andy Barr, fragte, ob Kryptowährungen als Geldersatz funktionieren könnten, antwortete Garratt, dass diese "im Sinne einer konzeptuellen Idee" tu einem gewissen Grad Währungen, jedoch keine sehr guten Währungen darstellten. Sie funktionierten aufgrund ihrer Preisvolatilität nicht effektiv als Tauschmittel. Der Panel-Teilnehmer schlug darüber hinaus vor, dass die Volatilität mit zunehmender Adoption abnehmen könnte und dass die Menschen dafür damit beginnen müssten, sie als Transaktionsmittel zu nutzen.

Der stellvertretende Vorsitzende des Unterausschusses, Roger Williams, fragte das Gremium, was die Haupthindernisse für die Annahme von Kryptowährungen und Blockchains seien und was der US-Kongress dagegen tun könnte. Norbert Michel, Direktor des Center for Data Analysis bei der Heritage Foundation, wies auf die Kapitalertragssteuer (CGT) als größtes Hindernis hin.

Michel wies auch auf die Bedeutung eines umsichtigen Regulierungsansatzes hin und empfahl dass die Finanzaufsichtsbehörden keine strengen Vorschriften für Kryptowährungen nur aus dem Grund anwenden sollten, weil diese ein Instrument für illegale Aktivitäten wie etwa Geldwäsche sein könnten.

"Ja, es ist wahr, dass Kriminelle Bitcoin benutzt haben, aber es ist auch wahr, dass Kriminelle Flugzeuge, Computer und Autos benutzt haben. Wir sollten keines dieser Instrumente kriminalisieren, nur weil sie von Kriminellen benutzt wurden."

Der Kongressabgeordnete Brad Sherman, der zuvor eine sehr kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen zum Ausdruck gebracht hatte, hielt an seiner aggressiven Haltung fest und erklärte, dass er es vorziehen würde, US-Personen direkt vom Kauf oder dem Mining von Kryptowährungen abzuhalten.