Der Social-Media-Riese Facebook plant, im Jahr 2020 seine eigene, auf Zahlungen ausgerichtete Kryptowährung namens "Globalcoin" auf den Markt zu bringen, wie es in einem Bericht vom 24. Mai von BBC heißt.

BBC berichtet, dass für die geplante digitale Währung bis Ende 2019 Tests vorgesehen sind. Obwohl Globalcoin angeblich der aktuelle Name der Coins innerhalb des Unternehmens sei, sei es nicht sicher, dass er nach Abschluss der Entwicklung auch tatsächlich so heißen wird.

Laut BBC traf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg im vergangenen Monat den Gouverneur der Bank of England Mark Carney, um die Chancen und Risiken hinsichtlich der Einführung der Kryptowährung zu diskutieren.

Abgesehen davon hat das Unternehmen Berichten zufolge mit Mitarbeitern des US-Finanzministeriums über betriebliche und regulatorische Angelegenheiten gesprochen - insbesondere in Bezug auf Identitätskontrollen und die Minderung von Geldwäscherei-Risiken, so BBC.

Im Bericht wird auch auf die laufenden Gespräche zwischen Facebook und dem globalen Zahlungsdienstleister Western Union eingegangen. Dabei werden Wege erforscht, um Menschen, die keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben, günstig Geldüberweisungen zu ermöglichen.

Die geplante, firmeneigene Kryptowährung des Social-Media-Riesen soll als ein neues Banknetzwerk fungieren oder solche ganz umgehen, um finanzielle Barrieren zu beseitigen und die Verbraucherkosten zu senken.

Um ein solches Kryptozahlungsnetzwerk zu realisieren, muss das Unternehmen mit Banken und Brokern weltweit zusammenarbeiten, um Zugang zu Währungsumtauschdiensten und On-Ramping von Fiatwährungen zu erhalten, wie BBC berichtet. Das sei auch der Hintergrund, warum das Unternehmen eine neue Finanztech-Firma namens Libra Networks LLC gegründet habe. Diese wurde Anfang dieses Monats in Genf registriert.

Wie berichtet wurde, kamen im Dezember 2018 erstmals Gerüchte auf, dass Facebook plane, eine Kryptowährung für WhatsApp-Nutzer einzuführen. Weitere mutmaßliche Informationen zu dem hochgeheimen Projekt kamen im Februar dieses Jahres ans Licht. Quellen behaupteten, dass die geplante Kryptowährung ein an Fiat gekoppelter Stablecoin sein werde.

Facebook soll seine Messaging-Infrastruktur umstellen wollen und seine drei Apps - WhatsApp, Messenger und Instagram - unter einem Dach zusammenführen. Dadurch könnte die Kryptowährung jeden Monat potenziell insgesamt 2,7 Milliarden Nutzer erreichen.

Facebook soll versucht haben, von Visa und MasterCard eine Unterstützung in Höhe von umgerechnet rund 900 Mio. Euro für das Projekt zu erhalten. Berichten zufolge hat das Unternehmen sich auch mit dem Risikokapital-Mogul Tim Draper getroffen, um über mögliche Investitionen zu sprechen.

Am 10. Mai berichtete Cointelegraph, dass der Ausschuss des US-Senats und des Bankensektors einen offenen Brief an Facebook schrieb. In diesem wurden Informationen über sein angebliches Krypto-Projekt erbeten und gefragt, wie das Unternehmen den Verbraucherschutz und den Schutz von Finanzinformationen gewährleisten will.

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