Die große kanadische Kryptowährungsbörse QuadrigaCX wurde nun offiziell für insolvent erklärt, wie die lokale Medienplattform CBC am 8. April berichtete.

Berichten zufolge wurde Quadriga heute von Michael Wood, dem Richter am Obersten Gerichtshof von Nova Scotia, der Insolvenzstatus gewährt. Damit folgte das Gericht der Empfehlung des gerichtlichen Monitors Ernst & Young (EY), der Anfang des Monats eine Insolvenz für sinvoller hielt als andere Maßnahmen.

Das Rechtsteam von EY hatte empfohlen, dass der laufende Restrukturierungsprozess für QuadrigaCX unter dem Gläubigerschutzgesetz auf ein Insolvenzverfahren umgestellt werden sollte.

Das Urteil gewährt EY nun erweiterte Ermittlungsbefugnisse als Treuhänder nach dem Insolvenzgesetz. Damit kann das Unternehmen die Vorlage von Dokumenten und Zeugenaussagen einfordern.

Heute hat Wood auch einen Antrag auf Vermögenswerterhaltung von EY gewährt. Dieser erstreckt sich auf alle Vermögenswerte von Jennifer Robertson, der Witwe des verstorbenen Quadriga-Mitbegründers Gerald Cotten, und auf den Nachlass von Cotten. Die Anordnung verbietet Robertson den Verkauf, die Auszahlung und die Übertragung von Vermögenswerten.

Wie bereits berichtet, hat Quadriga Gläubigerschutz beantragt, als die Börse nach Cottens Tod keinen Zugang mehr zu den Cold-Wallets und den entsprechenden Schlüsseln hatte. Auf diesen sollen die Vermögenswerte sein, die mehreren Gläubigern zustehen. Derzeit hat die Börse Berichten zufolge Schulden in Höhe von umgerechnet über 172 Mio. Euro bei über 115.000 Kunden.

Ende März richtete die Rechtsvertretung von Quadriga, nämlich die Anwaltskanzleien Miller Thomson und Cox & Palmer, einen offiziellen Ausschuss für die betroffenen Börsennutzer ein. Der Ausschuss soll die Kanzleien bei der Vertretung aller betroffenen Nutzer im Gerichtsverfahren gegen QuadrigaCX unterstützen.