Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat sich entschieden, ihre Restriktionen für Differenzkontrakte (CFDs) auszuweiten, darunter auch solche mit Krypto-Bezug. Die entsprechende Ankündigung wurde am 28. September in einer offiziellen Pressemitteilung gemacht.
Ein Differenzkontrakt (CFD) ist ein Vertrag, der zwischen einem Käufer und Verkäufer abgeschlossen wird, und besagt, dass die Differenz des momentanen Wertes einer Anlage und des jeweiligen Wertes zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, entweder vom Verkäufer (falls positiv) oder vom Käufer (falls negativ) getragen wird.
Laut der ESMA Mitteilung werden die Restriktionen, die schon am 1. August in Kraft getreten waren, für drei weitere Monate verlängert bis zum 1. November. Die Behörde erklärt diesen Schritt mit „signifikanten Bedenken bzgl. des Anlegerschutzes“, die für Privatanleger mit CFDs einhergehen.
Wie Cointelegraph zuvor berichtet hatte, noch bevor die erste Restriktion von der ESMA umgesetzt wurde, lag der Leverage (Hebelwirkung bei Finanzgeschäften) von Krypto-CFDs bei 5:1. Seit August ist dieser nun auf 2:1 fixiert, was bedeutet, dass Krypto-Investoren nun mindestens die Hälfte des Vertragsvolumens in ihrem Besitz haben müssen.
Im Januar hatte die ESMA im Bezug auf Digital-CFDs einen sogenannten „Call for Evidence“ (Unbedenklichkeitsnachweis) herausgegeben. Hierin beschreibt die Behörde, dass die Volatilität der Krypto-Kurse zu Zweifeln am Anlegerschutz geführt hat.
Im März hatte die ESMA ihre Auflagen für CFDs verschärft: „Wegen den spezifischen Charakteristika von Kryptowährungen als Wertanlage wird der Markt für Finanzinstrumente, die im Zusammenhang mit diesen stehen, darunter CFDs, genauestens beobachtet, wobei die ESMA gleichzeitig prüft, ob die gegebenen Maßnahmen ausreichend sind“, so die Finanzaufsicht.
Die Europäischen Finanzaufsichtsbehörden (ESAs) haben Krypto-Investitionen bisher ebenfalls mit Vorsicht behandelt. So meldete Cointelegraph im Februar, dass die Behörden eine Verbraucherwarnung veröffentlicht hatten, in der gewarnt wird, dass Kryptowährungen „hochriskante“ Anlagen wären, die „deutliche Anzeichen einer Blase“ aufweisen würden.
Die verschiedenen EU-Länder haben unterschiedliche Herangehensweisen im Umgang mit Krypto-Derivaten. In Frankreich drängt die Finanzaufsicht darauf, dass Kryptoanlagen unter EU-Recht reguliert werden sollen und verbietet diese online zu bewerben. Österreich schlägt vor, die bestehenden Regularien für Gold darauf zu übertragen, während Großbritannien die entsprechenden Handelsunternehmen verpflichtet, sich einer Prüfung zu unterziehen, ehe Krypto-Derivate angeboten werden dürfen.
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