Das Europaparlament hat heute gegen eine Version der geplanten Krypto-Regulierung „Markets in Crypto Assets“ (MiCA) gestimmt, die PoW-Kryptowährungen in der Europäischen Union (EU) gänzlich verboten hätte. Dies ist eine äußerst erfreuliche Nachricht für die gesamte Kryptobranche, denn zu den Kryptowährungen auf Basis des Proof-of-Work (PoW) Konsensverfahrens gehört auch Marktführer Bitcoin (BTC).

Die MiCA-Regulierungsvorschriften sollen mit ihren 126 Artikeln einen vollumfänglichen Rechtsrahmen für den Umgang mit Kryptowährungen innerhalb der EU schaffen. Der ursprüngliche Entwurf für diese wurde bereits 2020 von der Europäischen Kommission vorgelegt.

Dementsprechend decken die MiCA eine große Bandbreite an Themen der Kryptobranche ab, darunter darunter die marktführenden Kryptowährungen, Stablecoins, Krypto-Mining und Kryptobörsen. Allerdings fehlen auch einige Bereiche, die zuletzt immer mehr an Wichtigkeit gewonnen haben, hier sind Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs), Wertpapier-Tokens, Non-Fungible Tokens (NFTs) und Dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) zu nennen.

Dabei standen in der heutigen parlamentarischen Abstimmung allen voran die Unterschiede zwischen den zwei Versionen des MiCA-Entwurfs im Fokus. So zielte einer dieser Entwürfe darauf ab, jegliche Kryptowährungen und Krypto-Dienstleistungen im Zusammenhang mit Proof-of-Work mehr oder weniger zu verbieten.

Demnach wären die Auflagen für den Umgang mit derartigen PoW-Kryptowährungen dermaßen restriktiv gewesen, dass die Vorschriften quasi ein Verbot bedeutet hätten. Hintergrund ist der besonders hohe Energieverbrauch des Konsensverfahrens, der angesichts des Klimawandels und der angestrebten Nachhaltigkeit heftig in der Kritik steht.

Diese Version wurde dann später abgeändert, um diese harschen Bestimmungen zu entfernen und der Kryptobranche einen möglichen Todesstoß zu ersparen. EU-Parlamentarier Dr. Stefan Berger hatte vor einigen Tagen zusätzlich noch versichert, dass das Gesetz nur in dieser finalen Form zur Abstimmung stehen sollte.

Nun wurde die umstrittene Version dennoch eingegeben, ohne jedoch die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen zu können. Wie Patrick Hansen vom Krypto-Unternehmen Unstoppable Finance berichtet, haben 32 Mitglieder des parlamentarischen ECON-Ausschusses gegen den Entwurf gestimmt und nur 24 Stimmen dafür. Die Dafürstimmen kamen dabei überwiegend aus der Grünen-Fraktion im EU-Parlament.

Die moderate Version der MiCA, die eben nicht das umstrittene PoW-Verbot enthält, wird nun die Institutionen des EU-Parlaments durchlaufen, damit die Krypto-Regulierungsvorschriften zumindest in ihrer abgeschwächten Form verabschiedet werden können.